Tesla opfert Margen für Wachstum, Apple arbeitet an Chatbot und HelloFresh mit Umsatzrückgang - BÖRSE TO GO
Tesla opfert weiterhin seine Margen, um mehr Fahrzeuge zu verkaufen
Elon Musk bleibt seiner Linie treu. Tesla opfert seine Marge, um weiterhin mehr Fahrzeuge zu verkaufen und heizt damit die Rabattschlacht weiter an. Gerüchte um einen Chatbot von Apple kommen auf. Die Abwesenheit des Tech-Giganten im AI-Hype ist auffällig, aber man sucht nun den Anschluss. HelloFresh meldet einen Umsatzrückgang. Der Vorstand spricht von einer gedämpften Konsumstimmung.
Im asiatischen Aktienhandel überwiegen auch am Donnerstagmorgen die Verluste. Die Börsen in Tokio und Seoul führen dabei die Liste der Verlierer an, während einige chinesische Benchmarks wie der Hang Seng Index sich gegen den allgemeinen Trend behaupten. Zurückhaltend entwickelt sich dagegen der Terminmarkt vor Eröffnung der europäischen Vorbörse. Der DAX-Future wird -0,12 % tiefer bei 16.205 Punkten gesehen.
Die Bullen kauften in Frankfurt am Mittwoch weiter zu. Vor dem Hintergrund einer Berichtssaison, die bisher besser als befürchtet ausfällt, stiegen alle deutschen Benchmarks. Am stärksten performte der MDAX, der um 1,11 % auf 28.380,83 Punkte kletterte, dicht gefolgt vom SDAX, der sich um 1,10 % auf 13.781,41 Punkte verbesserte. Der TecDAX erreichte ein Tagesplus von 0,89 % auf 3.224,93 Punkte. Einzig und allein der DAX sank leicht um -0,10 % auf 16.108,93 Punkte.
Auch die Wall Street verbesserte sich, aber die Gewinne hielten sich im Rahmen. Dort waren die Blue Chips am stärksten gefragt, was den Dow Jones Industrial Average Index um 0,31 % auf 35.061,21 Punkte verbesserte. Der S&P 500 Index stieg um 0,24 % auf 4.565,72 Punkte, während der Nasdaq Composite Index sich nur knapp über dem Schlusskurs vom Dienstag halten konnte.
Tesla Margen bleiben im Keller
Wie nicht anders zu erwarten, büßte Tesla (US88160R1014) im abgelaufenen 2. Quartal erneut an Profitabilität ein. Vor dem Hintergrund der weltweiten Preissenkungen und den Rabattschlachten in China, Nordamerika und Europa sank die Rohertragsmarge von 18,8 % im 1. Quartal auf nun 18,2 %. Im Vorjahresquartal lag sie noch bei 26,2 %. Musk betonte, dass es Sinn macht, die Margen zu opfern, um mehr Fahrzeuge zu verkaufen. Was funktionierte. Tesla steigerte den Umsatz um 47 % auf 24,9 Mrd. US-Dollar und lag damit rund 0,5 Mrd. US-Dollar über dem Durchschnitt der Prognosen. Das hohe Wachstum ließ den Gewinn um 20 % auf 2,70 Mrd. US-Dollar bzw. 0,78 US-Dollar je Aktie steigen. Nach einer sehr starken Rallye in diesem Jahr gaben die Aktien jedoch nachbörslich um -4,19 % auf 279,07 US-Dollar nach.
Gerüchte um Apple GPT
Alle Big Techs sind im vergangenen Dezember von dem Erfolg von ChatGPT überrascht worden. Nahezu alle sprangen dann aber auch schnell auf den Zug auf und präsentierten mehr oder weniger überzeugende Lösungen im Bereich Generative AI. Ein wichtiger Name fehlte jedoch: Apple (US0378331005). Nun kommen Gerüchte auf, dass das Unternehmen hinter den Kulissen an einer eigenen Lösung arbeitet, die mit ChatGPT und Bard gleichziehen kann. Die Chatbot App soll bereits Ende vergangenen Jahres intern als ein Experiment entwickelt worden sein, aber es herrscht ohne Zweifel das Gefühl vor, dass Apple in diesem Bereich den Anschluss zu verlieren droht. Die Aktien konnten sich dennoch am Mittwoch auf ein neues Allzeithoch von 195 US-Dollar bewegen.
HelloFresh mit Umsatzrückgang
HelloFresh (DE000A161408) berichtet von einer „gedämpften Konsumstimmung“ und signalisiert für das abgelaufene 2. Quartal einen Umsatzrückgang. Insgesamt erwartet man einen Umsatz von rund 1,92 Mrd. Euro nach 1,96 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Der Vorstand bemühte sich darauf zu verweisen, dass es Wechselkursveränderungen waren, die zu der Kontraktion führten. Exklusive der Währungseffekte wäre der Umsatz um 1 % gestiegen. Die Profitabilität verbesserte sich hingegen. Zumindest auf Ebene des „bereinigten“ EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände). Hier erwartet man für das Quartal 185 bis 195 Mio. Euro nach 146 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Die Verbesserung basiert zum Teil auf der Verschiebung von Investitionen und Werbemaßnahmen. Die Aktie wird vorbörslich -4,79 % tiefer bei 23,85 Euro gesehen.
Tagestermine
Der deutsche Erzeugerpreisindex sank im Juni weniger stark als erwartet. Die Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Rückgang um -0,4 % im Vergleich zum Mai gerechnet, doch der Index sank nur um -0,3 %. Im Jahresvergleich stieg der Erzeugerpreisindex damit noch minimal um 0,1 %.
20.07.2023 - Mikey Fritz
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