PBoC enttäuscht die Börse, VW startet ID.7 Produktion und DuPont will Delrin verkaufen - BÖRSE TO GO
People's Bank of China enttäuscht die Erwartungen der Börse - Zinssenkung unter den Prognosen
Die chinesische Notenbank enttäuschte am Montagmorgen die Börse. Die Zinsentscheidung fiel sehr zurückhaltend aus, obwohl Liquidität knapp und die Kreditvergabe niedrig ist. Volkswagen startet endlich die Produktion des ID.7. Der Autokonzern hatte große Hoffnung in das Modell gesetzt, doch die Nachfrage ist deutlich schwächer als geplant, was zu Anpassungen führte. DuPont de Nemours will sich von seiner Tochter Delrin trennen. Das Geschäft mit Harzen soll an die Private Equity Gesellschaft The Jordan Company verkauft werden.
Der chinesische Aktienmarkt steht entsprechend heute früh unter Druck. Die Anleger hatten auf Unterstützung durch die PBoC gerechnet, weswegen es nach der enttäuschenden Zinsentscheidung zu weiteren Verkäufen kam. Der Hang Seng Index verzeichnet die stärksten Verluste und wird zeitweise mehr als -1,25 % im Minus gehandelt. Die restlichen asiatischen Benchmarks entwickeln sich positiv. Der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse leicht negativ gestimmt. Der DAX-Future notiert -0,10 % tiefer bei 15.624 Punkten.
Frankfurt beendete eine weitere Woche mit Verlusten und ging auch am Freitag auf Tagesbasis geschlossen im Minus aus dem Handel. Der MDAX erlitt einen Tagesverlust von -1,33 % auf 27.153,23 Punkte und beendete die Woche damit als größter Verlierer mit einem Minus von -3,08 %. Am besten hielt sich hingegen der SDAX, der sowohl am Freitag mit einem Abschlag von -0,27 % auf 12.975,54 Punkte den geringsten Tagesverlust erlitt als auch über die ganze Woche gesehen mit einem Rückgang von -1,98 %.
Der Handel in New York verlief ähnlich. Im Gegenzug zu Frankfurt konnten sich die Blue Chips jedoch knapp im Plus halten. Der Dow Jones Industrial Average Index verbesserte sich am Freitag leicht um 0,07 % auf 34.500,66 Punkte. Damit war der Blue Chip Index dann mit einem Wochensaldo von -2,29 % auch die amerikanische Benchmark mit den geringsten Verlusten. Der Nasdaq Composite Index sah dagegen den größten Verkaufsdruck. Auf Wochenbasis beträgt das Minus -3,61 %, nachdem der Index auch am Freitag um -0,20 % auf 13.290,78 Punkte nachgab.
China Zinssenkung enttäuscht
Das war eine Enttäuschung. Nachdem Peking zahlreiche Maßnahmen umgesetzt hat, um die Liquidität und die Kreditvergabe in der chinesischen Wirtschaft zu verbessern, hatte die Börse am Montagmorgen auf ein deutliches Signal von der People's Bank of China (PBOC) gewartet. Die Zinssenkung fiel sehr zurückhaltend aus und spielte den steigenden Ängsten der Anleger in die Hand. Der 1-jährige Leitzins wurde lediglich um 10 Basispunkte von 3,55 % auf 3,45 % gesenkt. Die Börse hatte hier mit einer Zinssenkung um mindestens 15 Basispunkte auf 3,40 % p. a. gerechnet. Noch enttäuschender war die Entscheidung bezüglich des 5-jährigen Leitzinses, der unverändert bei 4,20 % blieb. Die Analysten hatten mindestens mit einer Senkung auf 4,05 % p. a. gerechnet. Es gab im Vorfeld nicht einen Analysten, der nicht mit einer Zinssenkung gerechnet hatte. Der 5-jährige Zins beeinflusst stark den Hypothekenmarkt, der aktuell unter Druck steht, weswegen mit einer deutlichen Erleichterung gerechnet worden war.
Volkswagen startet ID.7 Produktion in Emden
Nach vielen Verzögerungen ist es nun so weit. Am heutigen Montag startet Volkswagen (DE0007664039) in seinem Werk in Emden die Produktion des ID.7. Im Vorfeld hatte man jedoch die Erwartungen an den Erfolg der vollelektrischen Limousine deutlich reduziert. Die Nachfrage nach elektrischen Fahrzeugen war zuletzt aufgrund der hohen Anschaffungs- und Betriebskosten deutlich gesunken. Volkswagen will den ID.7 zum Ende des Jahres einführen, hat aber den Produktionsbeginn verschoben und das Produktionsziel um -30 % gesenkt. In diesem Zusammenhang werden auch die Verträge von 300 Leiharbeitern Ende August in Emden nicht verlängert.
DuPont plant Delrin Verkauf
DuPont de Nemours (US26614N1028) arbeitet an einem Verkauf seines Harz-Geschäfts. Die Aktivitäten sind in der Tochter Delrin gebündelt, an der die Private Equity Gesellschaft The Jordan Company interessiert ist. Im Gespräch ist ein Verkaufspreis von rund 1,8 Mrd. US-Dollar. Eine Entscheidung wird noch in dieser Woche erwartet. Gelingt der Verkauf, wird sich der Fokus bei DuPont noch stärker auf die Bereiche Elektronik im Automotive Sektor sowie auf Wasser- und Industrie-Lösungen richten.
Tagestermine
Vor Börsenbeginn wird die Veröffentlichung des deutschen Erzeugerpreisindex für den Monat Juli erwartet. Im Vergleich zum Juni wird mit einem Rückgang um -0,4 % gerechnet.
21.08.2023 - Mikey Fritz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)