Airbus mit Wasserstoff-Technik, Evergrande unter Druck und Zooplus bekommt neues Angebot - BÖRSE TO GO
Airbus kündigte eine technische Lösung für Wasserstoff-Flugzeuge an - Politik soll Infrastruktur stellen
Airbus will Flugzeuge mit Wasserstoff-Antrieb konstruieren. Eine kommerzielle Nutzung ist ab 2035 möglich. Evergrande gerät weiter unter Druck. Lokale Bezirke und Provinzen beginnen ihre geleisteten Anzahlungen zurückzufordern. EQT legt bei Zooplus noch eins drauf. Die Schweden erhöhten am Wochenende ihr Angebot noch einmal.
Der asiatische Handel startet zum Wochenauftakt sehr freundlich. Die meisten Benchmarks bewegen sich während der Sitzung leicht im Plus. Angeführt wird die Region von den Börsen in Seoul und Hongkong. Deutlich positiver ist der Terminmarkt gestimmt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse liegen alle wichtigen Futures im Plus. Der DAX-Future steigt um 0,67 % auf 15.637 Punkte.
Die Woche verlief in Frankfurt im Saldo sehr positiv, endete aber mit Gewinnmitnahmen am Freitag. Der TecDAX erlitt mit einem Minus von -1,27 % auf 3.901,55 Punkte den größten Tagesverlust, gefolgt vom SDAX, der um -1,01 % auf 16.836,46 Punkte fiel. Der MDAX erlitt mit einem Verlust von -0,57 % auf 35.282,54 Punkte die geringsten Abschläge. Der DAX sank um -0,72 % auf 15.531,75 Punkte und blieb damit der Wochengewinner in Frankfurt.
An der Wall Street standen auch die Technologiewerte unter Druck. Allerdings hielten sich die Verluste hier sehr in Grenzen. Der Nasdaq Composite Index sank minimal um -0,03 % auf 15.047,70 Punkte und war damit die einzige amerikanische Benchmark mit einem Tagesverlust. Der Tagesgewinner war der S&P 500 Index, der sich um 0,15 % auf 4.455,48 Punkte verbesserte. Der Dow Jones Industrial Average Index verbesserte sich um 0,10 % auf 34.798,00 Punkte und war damit auch der Wochengewinner in New York.
Airbus kündigt Wasserstoff-Pläne an
Airbus (NL0000235190) ist optimistisch, dass man bis zum Ende der Dekade ein Flugzeug mit Wasserstoff-Antrieb entwickeln kann. Eine kommerzielle Nutzung sei ab 2035 denkbar. Der Vorstandsvorsitzende Guillaume Faury bestätigte, dass die technische Umsetzung machbar sei, obwohl die Herausforderungen groß seien. So muss der Wasserstoff in flüssiger Form vorliegen, was Temperaturen von -253 Grad Celsius erfordert. Da der Energiebedarf sehr hoch ist, um diese tiefen Temperaturen zu erreichen, wurde bisher nie flüssiger Wasserstoff im kommerziellen Betrieb eingesetzt. In Gas Form wiederum ist Wasserstoff sehr entzündlich und muss mit größter Sorgfalt behandelt werden. Das größte Problem aus Sicht von Faury ist jedoch, dass eine weltweite Infrastruktur für Wasserstoff an den Flughäfen eingerichtet werden muss, damit der Treibstoff verfügbar und zu realistischen Preisen von den Airlines gekauft werden kann. Faury betonte, dass Airbus diesen Punkt nicht leisten kann, sondern die Politik einen Beitrag leisten muss.
Evergrande verliert Anzahlungen
Die ersten chinesischen Kommunen verlangen von Evergande (KYG2119W1069) geleistete Anzahlung für Immobilienprojekte zurück. Während Peking offiziell zu dem Fall Evergrande immer noch schweigt, beginnt die Lokalpolitik zu handeln. In mindestens zwei Bezirken, Nansha und Zhuhai, gingen offizielle Aufforderung an die größte Immobiliengesellschaft des Landes heraus, die Gelder sofort zurückzuzahlen. Die Aufforderungen gingen raus, nachdem die Gesellschaft begonnen hatte, ihre ausländischen Gläubiger in der vergangenen Woche nicht mehr zu bezahlen. Gerüchten zufolge sollen zudem insgesamt acht Provinzen ihre Anzahlungen zurückfordern. Parallel dazu wurde zuletzt bekannt, dass auch die EV-Tochter von Evergrande in Zahlungsschwierigkeiten geraten sein soll und das in Hongkong geplante Listing kurzfristig abgesagt wurde.
Zooplus: EQT legt noch eins drauf
Der schwedische Finanzinvestor EQT (SE0012853455) bessert noch einmal nach. In dem Bieterwettbewerb um die deutsche Zooplus (DE0005111702) hat der Investor am Wochenende sein Angebot von 460 auf 470 Euro je Aktie in bar angehoben. Inklusive der Verbindlichkeiten ergibt das einen Übernahmepreis von 3,6 Mrd. Euro, womit man den amerikanischen Konkurrenten Hellman & Friedman ausgestochen hat. Zumindest für den Moment. Der Vorstand von Zooplus bekräftigte gleich am Wochenende seine Unterstützung für das Angebot aus Schweden. EQT verbindet das Angebot allerdings mit einigen Bedingungen. So müssen mindestens 50 % des Kapitals plus einer „goldenen“ Aktie angedient werden. Auch müssen die Regulierungsbehörden dem Deal zustimmen. Die Schweden haben aber mehr als deutlich gemacht, dass man sich am Ende nicht mit einer reinen Beteiligung zufriedengibt, sondern die Gesellschaft von der Börse nehmen möchte, um sie weiterzuentwickeln.
Tagestermine
Abgesehen von der Rede von Frau Lagarde, die um 13:45 Uhr beginnt, wird die Börse vor allem auf die Veröffentlichung der Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA um 14:30 Uhr achten. Für den Monat August wird ein Anstieg um 0,7 % im Vergleich zum Vormonat erwartet. Die Kernrate soll um 0,5 % gestiegen sein.
27.09.2021 - Mikey Fritz
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