Amazon überrascht positiv, Apple Quartal besser als befürchtet und Intel schockt die Börse - BÖRSE TO GO
Erleichterung über die Zahlen von Amazon - neues Wachstum für die Zukunft avisiert
Amazon konnte nachbörslich die Gemüter beruhigen. Der Umsatz fiel besser als prognostiziert aus und das Management erwartet in Zukunft wieder starkes Wachstum. Apple schlug die niedrigen Erwartungen. Die Sonderbelastungen fielen geringer als befürchtet aus. Intel schockierte die Wall Street nachbörslich. Der Umsatz brach zum Quartalsende plötzlich ein.
China zieht heute früh die Stimmung in den Keller. Das Epi-Zentrum der Verluste liegt im chinesischen Technologiesektor. Die meisten anderen asiatischen Benchmarks können sich dagegen während der Sitzung im Plus halten. Auch der Terminmarkt ist gespalten vor der Eröffnung der europäischen Vorbörse. Während die US-Futures deutlich im Plus notieren, wird der DAX-Future -0,49 % tiefer bei 13.364 Punkten gesehen.
Frankfurt entwickelte sich am Donnerstag sehr freundlich. Alle deutschen Benchmarks konnten im Plus schließen und wurden dabei vom MDAX angeführt, der um 1,26 % auf 26.824,51 Punkte stieg. Dicht gefolgt vom SDAX, der um 1,25 % auf 12.592,02 Punkte kletterte, und dem TecDAX, der sich um 1,04 % auf 3.068,51 Punkte verbesserte. Der DAX hinkte erneut hinterher und stieg um 0,88 % auf 13.282,11 Punkte.
Auch die Wall Street verbesserte sich auf der ganzen Breite. Der S&P 500 Index führte den US-Markt mit einem Plus von 1,21 % auf 4.072,43 Punkte an. Der Nasdaq Composite Index erreichte einen Tagesgewinn von 1,08 % auf 12.162,59 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index stieg um 1,03 % auf 32.529,63 Punkte.
Amazon beruhigt die Gemüter
Nachdem die US-Wirtschaft am Vormittag offiziell in eine technische Rezession gefallen war, waren die Gemüter vor den Amazon (US0231351067) Zahlen sehr aufgeregt. Doch der E-Commerce-Riese konnte die Gemüter mit einem Umsatz beruhigen, der über den Erwartungen lag, und einem Ausblick, der über den Sorgen der Wall Street lag. Für das 2. Quartal wies Amazon einen Umsatz von 121,23 Mrd. US-Dollar aus, was 7 % über dem Vorjahresniveau lag. Nach Steuern wies man einen Verlust von -2,03 Mrd. US-Dollar aus. Das Management kündigte an, dass man in Zukunft wieder ein zweistelliges Umsatzwachstum erwartet. Die Aktien hatten sich bereits im regulären Handel leicht um 1,08 % auf 122,28 US-Dollar verbessert. Nach Vorlage des Quartalsberichts deckten die Bären ihre Positionen ein und ließen den Kurs um 13,62 % auf 138,94 US-Dollar springen.
Apple Quartal besser als befürchtet
Beginnt Apple (US0378331005) auf hohem Niveau zu stagnieren? Der Umsatz im 3. Fiskalquartal stieg auf 82,96 Mrd. US-Dollar, aber das entsprach nur noch einem Wachstum von knapp 2 %. Gleichzeitig verschlechterte sich die Rohertragsmarge und die operativen Kosten kletterten deutlich stärker als das Umsatzwachstum. So erreichte Apple nur ein operatives Ergebnis von 23,08 Mrd. US-Dollar, was -4 % unter dem Vorjahresniveau lag. Nach Steuern fiel der Gewinn durch eine erhöhte Steuerbelastung um knapp -11 % auf 19,44 Mrd. US-Dollar. Insgesamt fiel das Quartal jedoch besser als befürchtet aus, nachdem Apple im April vor Sonderbelastungen in Höhe von bis zu -8 Mrd. US-Dollar gewarnt hatte, die aus den Engpässen in den Lieferketten resultieren. Diese Belastungen machten am Ende weniger als -4 Mrd. US-Dollar aus. Die Aktien stiegen nachbörslich um 2,97 % auf 162,02 US-Dollar.
Intel schockte die Börse
Der Einbruch des Geschäfts bei Intel (US4581401001) im 2. Quartal war signifikant. Die Anleger hatten nicht viel erwartet und die Aktie schon im regulären Handel entgegen dem Markttrend um -1,17 % auf 39,71 US-Dollar ins Minus geschickt. Nach Vorlage des enttäuschenden Quartalsberichts rutschten die Notierungen um -8,31 % auf 36,41 US-Dollar ab. Intel legte einen Umsatzeinbruch um -22 % auf 15,3 Mrd. US-Dollar vor und wies einen Verlust nach Steuern von -0,5 Mrd. US-Dollar aus. CEO Pat Gelsinger betonte, dass Intel von einem plötzlichen Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität überrascht wurde. Der Halbleiterhersteller ist vor allem von der Nachfrage nach Servern und PC’s abhängig und die Kunden stornierten zum Quartalsende umfassend Aufträge.
Tagestermine
Die Veröffentlichung des vorläufigen deutschen BIP für das 2. Quartal steht heute um 10:00 Uhr an. Nach einem Wachstum von 4,00 % im 1. Quartal wird nun eine Abschwächung auf ein Wachstum von 1,8 % erwartet.
29.07.2022 - Mikey Fritz
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