Hornbach mit starken Zahlen, Kurzarbeit bei Volkswagen und Kapitalschnitt für Singulus - BÖRSE TO GO

Hornbach kann das starke Vorjahresniveau verteidigen und baut Umsatz und Gewinn aus

 

Hornbach kann das Rekordniveau des Vorjahres verteidigen und ausbauen. Die Prognose für das Gesamtjahr wird bestätigt. Die Produktionsunterbrechungen bei Volkswagen weiten sich aus. Wolfsburg verlängert die Kurzarbeit bis Mitte Oktober. Singulus Technologies kündigt einen Kapitalschnitt an. Im Anschluss soll eine Kapitalerhöhung die Bilanz wieder sanieren. 

Der asiatische Handel entwickelt sich Donnerstagfrüh sehr freundlich. Bis auf den Nikkei 225 Index und den Hang Seng Index bewegen sich alle Benchmarks der Region im Plus. Angeführt wird die Liste der Gewinner vom KOSPI. Auch der Terminmarkt startet sehr optimistisch. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse steigt der DAX-Future um 0,65 % auf 15.423,50 Punkte. 

Erneut konnten sich die Bullen in Frankfurt am Mittwoch nicht durchsetzen. Zum Start ging der deutsche Handel sehr optimistisch in den Tag, doch je näher die Öffnung der Wall Street rückte, umso geringer wurden die Gewinne der Benchmarks. Am Ende konnte nur der DAX einen Großteil seiner ursprünglichen Kurssteigerungen halten und schloss 0,77 % höher bei 15.365,27 Punkten. Der MDAX schloss leicht über dem Vortagesniveau bei 34.520,53 Punkten. Der SDAX hingegen beendete den Handel mit einem leichten Verlust von -0,11 % auf 16.496,85 Punkte, ebenso wie der TecDAX, der um -0,14 % auf 3.728,40 Punkte sank. 

Die Bären an der Wall Street versuchten zum Beginn des Handels den Markt nach unten zu ziehen, scheiterten aber an den Schnäppchenjägern, die zurückkamen. Zum Handelsschluss stieg der Dow Jones Industrial Average Index um 0,26 % auf 34.390,72 Punkte und der S&P 500 Index verbesserte sich um 0,16 % auf 4.359,46 Punkte. Einzig und allein der Nasdaq Composite Index gab noch einmal ab, allerdings nur leicht. Der Technologieindex schloss -0,24 % tiefer bei 14.512,40 Punkten. 

 

Hornbach bleibt auf Rekordniveau

 

Die Baumarktkette Hornbach (DE0006083405) kann sich auf dem hohen Rekordniveau des Vorjahres halten. Der Umsatz stieg im 2. Fiskalquartal (31.08.2021) auf 1,61 Mrd. Euro und damit um 3,8 % im Jahresvergleich. Den Löwenanteil des Wachstums generierte die Hornbach Holding außerhalb Deutschlands. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) stieg um 4,3 % auf 218 Mio. Euro. Beim operativen Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) ergab sich ein Plus um 3,6 % auf 168 Mio. Euro und nach Steuern blieben für die Aktionäre 118 Mio. Euro (+5,7 %) bzw. 5,85 Euro je Aktie stehen. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich deutlich um 250 Basispunkte auf 46,7 %. Die Geschäftsführung bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr 2021/22 und erwartet nun, dass der Umsatz und das „bereinigte“ EBIT im oberen Drittel der Spanne liegen wird. 

 

 

Kurzarbeit bei Volkswagen weitet sich aus

 

Das ist kein guter Start für Volkswagen (DE0007664039) in das 4. Quartal. Die ursprünglich bis Ende September geplante Kurzarbeit im Stammwerk bei Volkswagen wird nun weit bis in den Oktober ausgeweitet. Bis auf kleinere Aktivitäten ist nun geplant, dass die Produktion in Wolfsburg bis zum 15. Oktober komplett ruhen soll. Die Marke Volkswagen wird damit ihre Produktionsziele für 2021 nicht halten können. Schuld an dem Produktionsstillstand sind fehlende Komponenten, wobei der Mangel an bestimmten Halbleitern im Vordergrund steht. Beim Produktionseinbruch im 2. Quartal 2020 waren viele Verträge mit Halbleiterherstellern vorschnell gekündigt worden, was nun vor allem Volumenherstellern wie Volkswagen starke Probleme bereitet. Es ist noch nicht abzusehen, ob Volkswagen die Produktion ab Mitte Oktober wieder aufnehmen kann. Die Vorzüge von Volkswagen schlossen am Mittwoch auf Xetra bei 196,04 Euro.

 

Singulus kündigt Kapitalschnitt an

 

Singulus Technologies (DE000A1681X5) lädt zur außerordentlichen Hauptversammlung ein und hat schlechte Nachrichten für die eigenen Aktionäre. Man sieht sich gezwungen, einen Kapitalschnitt durchzuführen. Die Aktien sollen zusammengelegt und im Verhältnis 17:3 herabgesetzt werden. Nach der Herabsetzung ist eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht geplant, die das Grundkapital um 13,61 Mio. Euro erhöhen soll, um die hohen Verluste und Wertminderungen aufzufangen. Je nachdem, welche Aktionärsgruppen die Bezugsrechte ausüben und welche nicht, kann es mit der Kapitalerhöhung gleichzeitig zu einem Kontrollwechsel kommen, der den Anleihegläubigern das Rechte zur vorzeitigen Kündigung der ausstehenden Unternehmensanleihe geben kann. Der Vorstand will dem zuvorkommen und hat daher parallel zu einer Gläubigerabstimmung geladen, damit diese temporär auf die Wirksamkeit der Klausel verzichten. 

 

Tagestermine

 

Um 09:55 Uhr steht die Veröffentlichung der monatlichen deutschen Arbeitsmarktdaten an. Die Arbeitslosenquote soll im September von 5,5 % im August auf nun 5,4 % gesunken sein. Insgesamt wird eine Verringerung der Zahl der Arbeitslosen um 33.000 erwartet. 

 

30.09.2021 - Mikey Fritz

 

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