BoJ erhöht die Zinsen, Microsoft enttäuscht und AMD erhöht die Prognose - BÖRSE TO GO
Bank of Japan erhöht überraschend die Zinsen - QT kommt erst 2026
Die Bank of Japan erhöhte am Mittwochmorgen überraschend die Zinsen auf 0,25 %. Das erwartete Quantitative Tightening Program soll jedoch erst im Jahr 2026 kommen. Microsoft enttäuschte nach Börsenschluss. Die Prognosen der Analysten konnte man schlagen, aber nicht die Erwartungen der Anleger. AMD erhöhte die Prognose für das laufende Quartal und schlug die Erwartungen für das 2. Quartal. Die Aktien erlebten hohe Nachfrage im nachbörslichen Handel.
Der Aktienhandel in Asien entwickelt sich am Mittwochmorgen sehr freundlich. Nahezu alle Benchmarks in der Region können sich im Verlauf der Sitzung verbessern und werden dabei vom Hang Seng Index angeführt, der zwischenzeitlich mehr als 2,15 % steigen kann. Die einzige Benchmark, die am Morgen zur Schwäche neigt, ist der Nikkei 225 Index. Doch nach der BoJ Entscheidung steigt auch Tokio ins Plus. Der Terminmarkt präsentiert sich am frühen Morgen freundlich. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future (September) bei 18.560,50 Punkten (+0,16 %) gehandelt.
Der Handel in Frankfurt erholte sich am Dienstag und konnte einheitlich steigen. Alle deutschen Benchmarks konnten sich verbessern und die Liste der Gewinner wurde vom SDAX angeführt, der sich um 0,89 % auf 14.247,14 Punkte verbessern konnte. Die Aktien von Hypoport (DE0005493365) stiegen um 4,74 % auf 269,60 Euro und führten den SDAX höher. Der MDAX folgte dicht auf den SDAX und konnte den Tag mit einem Plus von 0,83 % auf 25.306,84 Punkte abschließen. Der DAX verbesserte sich um 0,49 % auf 18.411,18 Punkte und der TecDAX konnte sich leicht um 0,26 % auf 3.347,81 Punkte verbessern.
Die Trends an der Wall Street drifteten hingegen weiter auseinander. Der Dow Jones Industrial Average Index konnte sich um 0,50 % auf 40.743,33 Punkte verbessern, war damit aber die einzige US-Benchmark die stieg. Der S&P 500 Index hingegen sank um -0,50 % auf 5.436,44 Punkte und der Nasdaq 100 Index fiel deutlich um -1,38 % auf 18.796,27 Punkte. Im Hinblick auf die Schwergewichte im Index waren es die Aktien von Nvidia (US67066G1040), die mit einem Tagesverlust von -7,04 % auf 103,73 US-Dollar am stärksten belasteten. Die größten Verlierer im Index waren aber die Aktien von CrowdStrike (US22788C1053), die -9,72 % auf 233,65 US-Dollar abgaben.
Bank of Japan erhöht überraschend Zinsen
Die Bank of Japan erhöhte am Morgen überraschend den Leitzins von 0,10 % auf 0,25 % p. a. Es war für die japanische Notenbank erst die zweite Zinserhöhung seit 2007. Die Börse wurde heute von der Entscheidung überrascht, denn die offizielle Konsensprognose der Ökonomen war, dass die Bank of Japan den Yen-Leitzins unverändert bei 0,10 % p. a. belassen wird. Obendrein konkretisierte die Notenbank ihr geplantes Quantitative Tightening Program und kündigte die Halbierung der Anleihekäufe auf 3 Billionen Yen (ca. 18 Mrd. Euro) pro Monat ab dem 1. Quartal 2026 (!) an. Oder anders gesagt: Die BoJ wird ihr Quantitative Easing Program im Hinblick auf die Anleihekäufe bis Ende 2025 unverändert fortsetzen, was den Devisenmarkt enttäuschte und den Yen nach der Entscheidung unter Druck setzte.
Microsoft: Anleger hatten mehr erwartet
Die Aktien von Microsoft (US5949181045) waren im Vorfeld der Zahlen zum 4. Fiskalquartal bereits um mehr als -10 % gefallen. Nachdem der Softwareriese dann die Zahlen nach Börsenschluss veröffentlichte, rutschten die Notierungen initial mehr als -5 % weiter und glitten dabei unter die gleitende 200 Tage-Linie. Die Enttäuschung fokussiert sich vor allem auf den Umsatz im Cloud-Geschäft, der bei 36,8 Mrd. US-Dollar lag und damit nicht nur unter den Erwartungen der Anleger, sondern auch leicht unter der Konsensprognose der Analysten lag. Am wichtigsten war jedoch, dass die Wachstumsrate von 31 % auf 29 % sank. Insgesamt kam Microsoft auf einen Umsatz von 64,7 Mrd. US-Dollar (+15 %), einen operativen Gewinn von 27,9 Mrd. US-Dollar (+15 %) und einen Gewinn nach Steuern von 22,0 Mrd. US-Dollar (+10 %) bzw. 2,95 US-Dollar je Aktie. Der Sell-off im nachbörslichen Handel beruhigte sich im Verlauf der Analystenkonferenz und die Aktien schlossen letztlich bei 411,49 US-Dollar (-2,59 %).
AMD überzeugt mit starker Prognose
Die Zahlen von AMD (US0079031078) für das 2. Quartal übertrafen die Prognosen der Analysten. Beim Umsatz - der 5,835 Mrd. US-Dollar erreichte - deutlich und beim Ergebnis je Aktie mit 0,69 US-Dollar leicht. Was die Aktien jedoch nach Börsenschluss deutlich in die Höhe springen ließ, war die Umsatzprognose für das laufende 3. Quartal. Der Halbleiterhersteller kündigte eine Umsatzspanne von 6,4 bis 7,0 Mrd. US-Dollar an, während die Prognose der Analysten im Vorfeld bei 6,62 Mrd. US-Dollar lag. Selbst wenn man nur den Mittelwert der neuen Prognose von AMD nimmt, liegt dieser immer noch bei 6,70 Mrd. US-Dollar, was im Wesentlichen zu der Rallye nach Börsenschluss beitrug, die die Aktien um 7,64 % auf 149,02 US-Dollar steigen ließ. Der Fokus auf der Analystenkonferenz lag natürlich auf den AI-Angeboten des Unternehmens. Und CEO Lisa Su signalisierte, dass man einen Umsatz von 4,5 Mrd. US-Dollar mit dem MI300 in diesem Jahr erwartet, was eine Erhöhung von der bisherigen Prognose ist, die bei 4,0 Mrd. US-Dollar lag.
Tagestermine
Um 09:55 Uhr erwarten wir heute die deutschen Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli. Die Arbeitslosenquote wird bei unverändert bei 6,0 % erwartet bei einer Erhöhung der Zahl der Arbeitslosen um rund 16.000.
Am Abend steht dann die Sitzung der Federal Reserve im Mittelpunkt. Die Zinsentscheidung wird für 20:00 Uhr erwartet und die Ökonomen gehen von einem unveränderten Leitzins von 5,50 % aus.
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31.07.2024 - Mikey Fritz
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