An der Börse lassen die Hoffnungen auf sinkende Zinsen schon wieder nach, was für die Commerzbank keine schlechte Nachricht sein muss
Locken weiterhin sprudelnde Gewinne?
Nach einem einigermaßen ordentlichen Jahresauftakt am Dienstag ließen die Börsianer am gestrigen Mittwoch schon wieder die Köpfe hängen. Verantwortlich dafür waren unter anderem Drohungen des Iran gegen Israel nach einem Terrorakt von bisher unbekannten Verursachern. Eine Rolle spielte aber auch, dass die Hoffnungen auf (schnell) sinkende Zinsen wieder spürbar nachgelassen haben.
Bei den meisten Aktien erhöht sich damit der Druck und auch für Banken haben die nun vorherrschenden Aussichten nicht nur Vorteile. Bei der Commerzbank (DE000CBK1001) gilt ein Szenario mit anhaltend hohen Zinsen aber als eher erstrebenswert. Durch die Konzentration des Geschäfts auf den Mittelstand wird dem Frankfurter Geldhaus nachgesagt, von hohen Zinsen in besonderer Weise profitieren zu können.
Die Aussicht auf ein weiteres Jahr mit Zinserträgen wie 2023 lässt die Anteilseigner da durchaus optimistisch in Richtung Zukunft blicken. Eine damit verbundene wirtschaftliche Stagnation würde zwar durchaus auch Risiken mit sich bringen. Solche werden aber offensichtlich von den Anlegern als überschaubar interpretiert. Letztlich konnte die Commerzbank-Aktie sich gestern dem sehr negativen Sentiment gegenüber behaupten.
Die Commerzbank legt zu
Um immerhin 0,8 Prozent konnte die Aktie der Commerzbank sich am Mittwoch verbessern, was an einem von roten Vorzeichen dominierten Handelstag wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist. Mit dem Kurs ging es bis auf 11,02 Euro in Richtung Norden, womit die Bullen das 52-Wochen-Hoch bei 12 Euro zumindest im Blick haben. Es wird aber wohl noch etwas mehr positive Impulse brauchen, um dieses auch erreichen oder übertreffen zu können.
Die derzeitigen Themen an den Märkten sind zu weiten Teilen Kaffeesatzleserei. Ob, wann und in welchem Umfang Zinssenkungen kommen mögen, das wissen aktuell vielleicht noch nicht einmal die Notenbanker selbst. Abhängig ist dies nicht zuletzt von der weiteren Entwicklung der Inflation. Ökonomen warnen aufgrund steigender Löhne und anderer Effekte vor einer möglicherweise hartnäckig hohen Kerninflation.
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05.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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