Die Commerzbank muss sich vor Gericht mit Diskriminierungsvorwürfen herumschlagen, wehrt sich aber nach Kräften
Die Anleger bleiben ruhig
Bei der Commerzbank gibt es mal wieder rechtliche Auseinandersetzungen. Dieses Mal klagt eine ehemalige Managerin in Form von Jagruti Rajput über Diskriminierung und verlangt Schadenersatz in Höhe von umgerechnet rund 650.000 Euro. Auslöser dafür ist eine nicht ausgesprochene Beförderung.
Die Klägerin ist der Ansicht, dass sie im Jahr 2017 nach der Rückkehr aus der Elternzeit bei einer Beförderung übergangen sei und sieht sich durch dieses Vorgehen diskriminiert. Die Forderung teilt sich auf in die Kompensation von verletzten Gefühlen sowie finanziellen Schäden, Schadenersatzansprüchen und Kosten für Fortbildungen. Die Commerzbank (DE000CBK1001) ist mit all dem in dieser Form freilich nicht ganz einverstanden.
Einem Bericht der „FAZ“ zufolge gab die Bank zwar zu, dass Rajput eine „bedeutende“ Summe aufgrund verletzter Gefühle zustehe. Die Schädigung soll aber nach Ansicht der Commerzbank in einem weitaus geringeren Ausmaß stattgefunden haben. Welche Summe man sich dabei vorstellen könnte, blieb erst einmal offen. Im gleichen Atemzug versicherte das Unternehmen, dass es sich der Chancengleichheit gegenüber verpflichtet sehe.
Rajput arbeitet mittlerweile nicht mehr für die Commerzbank. Die schied im Jahr 2020 aus, als das damals noch schwer kriselnde Geldhaus sich vom Geschäft mit Rohstoffen und Aktien trennte. Über die Schadenersatzforderungen werden nun die Richter in London entscheiden müssen. Für die Anleger ist das Ganze aber wenig relevant und entsprechend reagierte die Commerzbank-Aktie auch kaum.
Die Commerzbank strebt nach Norden
Selbst wenn die Commerzbank vor Gericht unterliegen sollte, so halten die Forderungen sich noch in einem moderaten Ausmaß. Entsprechend steht das Ganze der anhaltenden Erholung nicht im Weg. Am gestrigen Dienstag legte das Papier um gut 0,2 Prozent auf 9,60 Euro zu und kommt damit der magischen 10-Euro-Linie immer näher. Zuletzt überschritten wurde jene im Jahr 2018. Es könnte sich hier also eine Zeitenwende anbahnen.
18.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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