Wann beendet Conti die Baisse?
Reifengeschäft hält Continental weiter über Wasser - ContiTech schwächt sich weiter ab
Die Continental Aktien haben ihren Aktionären in den vergangenen Jahren keine Freude gemacht. Zu Recht, denn das Missmanagement der Vergangenheit hatte viele Baustellen aufgerissen, die nur langsam abgearbeitet und geschlossen werden können. Was jedoch wie eh und je brilliert, ist das Reifengeschäft.
Das Hauptproblem für Continental (DE0005439004) ist vor allem die Absatzschwäche der Grosskunden. Im Reifengeschäft ist das Unternehmen stark im Bereich der Ersatzbeschaffungen, aber das Erstausstattergeschäft ist und bleibt das Brot und Butter Geschäft. Und hier leidet man unter dem weltweit gesunkenen Absatz. Im 3. Quartal global ein Rückgang um -4,4 % auf 21,6 Mio. Fahrzeuge. In China sank der Fahrzeugabsatz nur um -3 %, aber dafür produziert China auch doppelt so viel Fahrzeuge wie Europa oder Nordamerika, womit der absolute Rückgang in allen wichtigen Regionen sehr ähnlich war.
Der Umsatz schrumpfte analog im September-Quartal bei Continental um -4 % auf nur noch 9,83 Mrd. Euro. Bemerkenswerterweise konnte man die Profitabilität jedoch deutlich verbessern, was natürlich mit den Schwierigkeiten im Vorjahr begründet ist. Ausgewiesen hat man ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) von 1,30 Mrd. Euro (+30 %) und ein operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 751 Mio. Euro (+63 %). Doch selbst wenn man das EBIT um Sondereffekte bereinigt, bleibt immer noch ein Anstieg um 36 % von 642 auf 873 Mio. Euro. Auf die Aktionäre entfallen davon nach Steuern noch 486 Mio. Euro (+63 %). Selbst der freie Cashflow war positiv und erreichte ein Niveau von 317 Mio. Euro.
Conti Aktien finden ein neues Gleichgewicht
Wie nahezu immer in den vergangenen Jahren stemmte das Reifengeschäft die Gewinn- und Verlustrechnung. Vom EBIT in Höhe von 751 Mio. Euro gehen allein schon 500 Mio. Euro auf das Konto des Reifengeschäfts, obwohl es nur etwas mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes ausmacht. Das Automotive Geschäft hingegen macht fast die Hälfte des Geschäfts aus, aber kommt gerade einmal so über den Break-Even. Ein EBIT von 122 Mio. Euro bei einem Quartalsumsatz von 4,79 Mrd. Euro ist alles andere als beeindruckend, aber immerhin schreibt Conti hier keine Verluste mehr.
Wirklich problematisch ist weiterhin die Sparte ContiTech. Nicht nur schrumpfte der Umsatz im Industriegeschäft weiter um -10 % im Jahresvergleich auf nur noch 1,54 Mrd. Euro, sondern auch die Profitabilität ist rückläufig und sank im 3. Quartal deutlicher als im 1. Halbjahr. Vor Steuern und Zinsen blieben nur noch 37 Mio. Euro stehen nach 90 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Auch bestätigte der Vorstand, dass sich das Geschäft im Verlauf das aktuellen 4. Quartals bei ContiTech weiter verschlechtern wird. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. Für die Sparten Automotive und Tires bestätigte man hingegen den bisherigen Ausblick.
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19.11.2024 - Mikey Fritz
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