Adnoc sichert sich die Mehrheit an Covestro, treibt die Übernahme voran und setzt verbliebenen Anlegern eine neue Frist
Sollten Anleger sich von ihren Anteilen an Covestro nun trennen?
Die geplante Übernahme von Covestro durch den arabischen Ölgiganten Adnoc schreitet voran. Am gestrigen Montag teilte das Unternehmen mit, sich bereits etwa 70 Prozent der ausstehenden Anteilsscheine gesichert zu haben. Das ursprüngliche Ziel von 50 Prozent zuzüglich einer Aktie wurde damit bereits übertroffen. Das Ziel lautet weiterhin, auch die restlichen Aktien noch einzusammeln.
Bestehenden Anlegern von Covestro (DE0006062144) wird nun eine zweite Frist gesetzt. Von heute an bis zum 16. Dezember können Anteile zu je 62 Euro veräußert werden. Wer sich auf dieses Angebot nicht einlässt, riskiert einen Squeeze-out. In einem solchen Szenario würden Anleger gegen Zahlung einer Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt werden. In aller Regel fällt die Kompensation deutlich geringer aus als bei einem vorherigen Verkauf.
Explizit angekündigt hat Adnoc einen solchen Schritt noch nicht. Der Vorstand von Covestro signalisierte aber bereits, einen Squeeze-out unterstützen zu wollen, so er denn kommen mag. Um diesen durchführen zu können, werden allerdings wenigsten 95 Prozent aller Aktien benötigt. Es bleiben also einige Ungewissheiten und die Übernahme ist auch mit Blick auf regulatorische Aspekte noch längst nicht in trockenen Tüchern.
Covestro: Es dauert noch etwas
Kartellrechtliche Freigaben braucht es in 18 Ländern und Regionen, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Mit dazu zählen die USA, wo bekanntlich im Januar ein Regierungswechsel ansteht. Das sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Geprüft wird unter anderem, ob eine Fusion den Sicherheitsinteressen eines Landes zuwiderlaufen könnten. Die USA unter Donald Trump und seinen Ministern mit extremistischen Tendenzen könnten da ihre ganz eigene Auffassung vertreten.
Aus Deutschland wurde zwar bereits Zustimmung signalisiert, doch stehen auch hierzulande im Februar Neuwahlen mit einem weitgehend ungewissen Ausgang an. Das Geschehen auf der politischen Bühne könnte noch großen Einfluss nehmen. Gerechnet wird aktuell nicht damit, dass die Übernahme vor dem zweiten Halbjahr 2025 über die Bühne gehen kann. Die Anteilseigner stellt dies vor eine schwierige Entscheidung.
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04.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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