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Über 90 Prozent von Covestro sichert sich Adnoc und bringt die angepeilte Übernahme damit einen großen Schritt weiter

Für ein schnelles Squeeze-out reicht es bei Covestro noch nicht

NTG24 - Über 90 Prozent von Covestro sichert sich Adnoc und bringt die angepeilte Übernahme damit einen großen Schritt weiter

 

Schon seit einer Weile ist Adnoc damit beschäftigt, Anteile von Covestro einzusammeln und die vollständige Übernahme des Chemieriesen über die Bühne zu bringen. Das ursprüngliche Ziel, 50 Prozent zuzüglich einer Aktie zu erhalten, wurde schon nach Ende der ersten Annahmefrist im November überflügelt, als die Schwelle von 70 Prozent erreicht wurde. Nun endete eine weitere Angebotsfrist.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinUnverändert bot Adnoc 62 Euro je Aktie und konnte damit offenbar eine ganze Reihe an Anlegern überzeugen. Bis auf 91,3 Prozent konnte das Staatsunternehmen aus Abu Dhabi seine Anteile an Covestro (DE0006062144) erhöhen. Der Übernahme steht damit noch weniger als bisher im Wege, allerdings muss ein Ziel nach hinten verschoben werden. Wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist, reicht der aktuelle Anteil nicht aus, um die restlichen Anteilseigner per Squeeze-out aus dem Unternehmen zu drängen. Dafür bräuchte es einen Anteil von mindestens 95 Prozent.

Groß genug ist der Anteil von Adnoc aber, um Covestro mit ziemlicher Sicherheit aus dem DAX verschwinden zu lassen. Dafür sorgt der nur noch sehr überschaubare Anteil an frei handelbaren Aktien. Trotz solcher Aussichten scheint sich aber ein kleines Grüppchen an Anlegern weiterhin an seine Anteilsscheine zu klammern. Das zeigt sich auch daran, dass der Kurs sich bei 57 Euro festgebissen hat und ein gutes Stück unter der im Raum stehenden Offerte bleibt.

 

 

 

Covestro: Spekuliert wird immer

 

Es gibt unterschiedliche Erklärungen dafür, woran das liegen mag. Mancher Beobachter mutmaßt, dass die letzten Anteilseigner noch auf ein höheres Gebot von Adnoc hoffen und dafür das Risiko eingehen im Zweifel mit geringeren Erträgen aus der Sache herauszugehen. Ein Squeeze-out wird weiterhin angestrebt und nach der erfolgten Übernahme wäre dies auch mit 90 Prozent der Covestro-Aktien möglich. Die verbliebenen Anleger würden dann eine Barabfindung erhalten, die voraussichtliche geringer als das Übernahmeangebot ausfallen wird.

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Allerdings könnte auch der eine oder andere darauf spekulieren, dass die Übernahme auf den letzten Metern vielleicht doch noch gekippt wird. Schließlich sind noch einige regulatorische Hürden zu nehmen und mit einem Vollzug wird derzeit nicht vor dem zweiten Halbjahr 2025 gerechnet. Gleichwohl schätzen Analysten das Risiko eines Rückschlags ausgesprochen gering ein. Kartellrechtlich ist die Sache recht entspannt, da Adnoc bisher im Chemiebereich kaum in Erscheinung getreten ist.

Die geopolitische Komponente scheint ebenfalls nicht zu Kopfzerbrechen zu führen. Mehrere europäische Regierungen werden sich die Fusion genau ansehen. Aus Deutschland waren aber grundsätzlich schon Anzeichen der Zustimmung zu vernehmen. Adnoc sei immer ein verlässlicher Partner gewesen, mit dem die Bundesregierung eine vertrauensvolle Zusammenarbeit pflege, heißt es aus Berlin. Wie dies nach den Wahlen im Februar aussehen mag, ist vielleicht nochmal ein Thema für sich.

 

Der Kurs ist gesetzt

 

Unmöglich ist an der Börse nur wenig, das haben uns gerade die letzten Jahre eindrucksvoll gelehrt. Ich möchte daher in Sachen Covestro für die nächsten Monate nichts kategorisch ausschließen. Doch sind die Segel längst gesetzt und so ziemlich alle Beteiligten sind sich einig über den Kurs. Die deutliche Annahme des Übernahmeangebots einer überwältigenden Mehrheit der Anleger wurde sowohl von Covestro selbst als auch von Adnoc ausdrücklich begrüßt.

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Werbebanner EMH PM TradeEs bräuchte also schon einen echten Sturm, um die Sache noch ins Wanken zu bringen und für irgendeine spektakuläre Wende zu sorgen. Selbst wenn es zu einer solchen kommen sollte, wäre zudem unwahrscheinlich, dass die Adnoc-Aktie mit massiven Kurssprüngen reagiert. Unter dem Strich sind die Risiken eines Festhaltens an den Papieren damit geradezu gigantisch, während eventuell vorstellbare Chancen eher einem Fiebertraum gleichen. Wer sich von Anteilen getrennt hat, muss dem nicht hinterhertrauern.

 

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20.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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