Zalando, ThyssenKrupp, HelloFresh, Continental, EVOTEC – Diese Unternehmen überzeugen mit starken Wachstumsprognosen
Bei welchen Unternehmen könnten in der Zukunft starke Gewinne zu erwarten sein
DAX Unternehmen überzeugen bislang mit kräftigen Gewinnsteigerungen. Doch bei welchen Unternehmen kann dieser Trend auch langfristig stabil bleiben.
Während die sich Realwirtschaft von den externen Schocks durch die Corona-Pandemie und den Folgen des Ukraine-Krieges noch nicht vollständig erholt hat, notiert der deutsche Leitindex in der Nähe des Rekordhochs. Denn während es auch durchaus positive Signale gibt, geht die Commerzbank davon aus, dass auch im zweiten Halbjahr mehrere Unternehmen die Gewinnprognose senken werden.
Eine der Regeln an der Börse heißt, dass die Börse den Stand in den nächsten sechs bis zwölf Monaten wiedergibt, also die Zukunft gehandelt wird. Zieht man nun den aktuellen Stand des DAX in diese Faustregel mit ein, dann müsste die Realwirtschaft in sechs bis zwölf Monaten deutlichen wachsen und das, obwohl die Wirtschaft im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland um 0,3 % geschrumpft ist. Hier gibt es also für Korrekturpotenzial, doch einige große Unternehmen könnten sich als sichere Anker manifestieren.
So prognostiziert der Zulieferer Continental (DE0005439004) ein Gewinnwachstum von 40 % bis zum zweiten Halbjahr 2024 und das, obwohl derzeit gerade das Kerngeschäft nicht überzeugen kann. Die Sparte Automotive schrieb im letzten Quartal sogar erneut rote Zahlen, laut Konzern lag dies primär an Sondereffekten wie teure Kosten für Sonderfrachten. Bislang hat dies allerdings wenig Einfluss auf die Kursentwicklung bei den Hannoveranern, da das Management zeitgleich die Prognose für das Gesamtjahr 2023 bestätigte. Im zweiten Halbjahr sollen dann die ersten positiven Effekte aus Preisverhandlungen mit Kunden zum Tragen kommen.
Das Hamburger Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen EVOTEC (DE0005664809) rechnet bis zum Jahr 2024 sogar mit einem Gewinnwachstum von 50 %. Das Unternehmen profitiert hierbei besonders davon, dass größere Konzerne kleinere Bereiche in der Forschung & Entwicklung vermehrt an Spezialunternehmen auslagern. Da EVOTEC viele langfristige Kooperationen in den letzten Jahren dazugewinnen konnte, befinden sich viele wiederkehrende Kunden im Kundenkreis. Seit dem Jahr 2015 ist die Anzahl an Partnerschaften von 49 auf 130 gestiegen. Bereits in diesem Jahr plant EVOTEC diese Zahl auf über 150 steigern zu können. Zwar stagnierte das Gewinnwachstum in den letzten Jahren etwas, das lag aber primär daran, dass EVOTEC die Investitionskosten deutlich erhöhte. Bis 2025 will EVOTEC den Gewinn im Vergleich zu 2022 sogar verdreifachen.
Mit ThyssenKrupp (DE0007500001) hat auch ein Traditionsunternehmen starke Gewinnambitionen vermelden können. Seid der Restrukturierung ist das ehemalige Kerngeschäft die Stahlproduktion nur noch der zweitgrößte Umsatzposten im Produktportfolio. Zwar drücken die hohen Energiekosten und Rohstoffpreise im ersten Halbjahr 2023 den Konzerngewinn, doch schon im dritten Quartal 2023 sollte ThyssenKrupp wieder einen Nettogewinn vermelden können. Größte Wachstumschancen bestehen bei der Wasserstofftochter Nucera, die ThyssenKrupp im letzten Jahr erfolgreich an der Börse platziert hat und weiterhin 50 % der Stammaktien hält. ThyssenKrupp dürfte sich in den nächsten Jahren auch weiter von defizitären Geschäftsfeldern wie etwa dem Marineschiffbau trennen.
Mit Zalando (DE000ZAL1111) ist auch ein Unternehmen auf langfristigen Wachstumskurs, das bereits im hohen Maße von der Corona-Pandemie profitiert hatte und danach einen deutliche Umsatzrückgang verzeichnen musste. In der Corona-Pandemie hatte der stationäre Einzelhandel vollständig geschlossen, so dass die Konsumenten Online Marktplätze wie Zalando nutzen mussten. Nun sind die Innenstädte wieder geöffnet und der Kundenpool hat sich wieder reduziert. Zudem reduzieren die hohen Energiepreise und die Inflation die Kauflust der Konsumenten. Dies führte dazu, dass der operative Gewinn von Zalando im letzten Jahr um 60 % einbrach. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, versucht Zalando die Kosten weiter zu reduzieren, so hat Zalando u.a. einen Mindestbestellwert für kostenlose Lieferungen eingeführt. Zalando hat aktuell 51 Millionen Kunden und gilt damit in der Welt des Onlinehandels als gut positioniert. Zudem hat Zalando den großen Vorteil, dass sie nicht nur als Händler fungieren, sondern auch als Dienstleister für andere Unternehmen. So vertreibt Zalando an die Konkurrenz Software-Lösungen, die die eigenen Plattformen stärken.
Ein weiteres Unternehmen, das bereits die größten Kursentwicklungen hinter sich haben dürfte, ist der Anbieter der bekannten Kochboxen Hello Fresh (DE000A161408). Mittlerweile erzielt Hello Fresh mehr als 50 % des Umsatzes in den USA. Aktuell stagniert die Anzahl der aktiven Kunden zwar bei 8 Millionen weltweit, doch die Zeiten des Kundenschwundes liegen auch hinter dem Unternehmen. Vom Allzeithoch korrigierte die Aktie nach dem Abflachen der Corona-Pandemie um über 80 %. Dennoch bietet der Markt für Hello Fresh weitere Wachstumschancen. Während dieses Jahr noch kein Wachstum garantiert wird, soll das bereinigte EBITDA im nächsten Jahr um 30 % zulegen können.
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26.07.2023 - Felix Eisenhauer
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