Daimler Truck zeigt sich nach Zahlen Selbstbewusst, doch die Anleger blicken enttäuscht auf sinkende Auftragseingänge
Der Aktienkurs gibt deutlich nach
Daimler Truck konnte die Märkte mit den Zahlen für das dritte Quartal nicht überzeugen. Zwar sprach das Unternehmen über weiterhin gute Geschäfte und vermeldete trotz sinkender Absätze steigende Umsätze. Bei den Anlegern macht sich dennoch Skepsis breit und die Aktie reagierte mit deutlichen Verlusten. Um 4,6 Prozent ging es am Dienstag abwärts, womit die Aktie per Handelsschluss bei eher überschaubaren 28,28 Euro aufschlug.
Zurückführen lässt sich die Enttäuschung der Aktionäre in erster Linie auf den Auftragseingang, der um 27 Prozent bis auf nur noch 99.070 Fahrzeuge einbrach. Hier hatten sich viele Anleger offensichtlich deutlich mehr erhofft. Für Daimler Truck (DE000DTR0CK8) selbst ist das Ganze indes kein Anzeichen der Schwäche. Der Konzern spricht davon, von einem „brandheißen“ hin zu einem „guten“ Markt zu gehen.
Das reicht aber nicht, um die Investoren von weiterem Wachstum überzeugen zu können. Aktuell macht sich bei Daimler Truck noch ein Auftragsstau aus der Corona-Zeit bemerkbar, als an allen Ecken und Enden Teile fehlten. Sobald es sich damit erledigt hat, droht nach Ansicht der Skeptiker aber ein weiterer Rückgang bei den Zahlen. Mit den jüngsten Abschlägen haben sich darauf zumindest einige Anleger schon mal eingestellt.
Es hilft auch nicht, dass Daimler Truck von einem „sehr soliden“ Jahr spricht und für 2024 keine größeren Rückgänge erwartet. Es scheint sich die Ansicht an den Märkten durchzusetzen, dass die nächste Enttäuschung nicht lange auf sich warten lassen wird. Indizien dafür gab es unlängst bereits von der Konkurrenz in Form von Volvo, wo für das nächste Jahr mit einem deutlichen Einbruch bei den Absätzen in Europa und Nordamerika gerechnet wird.
Ein böses Omen für Daimler Truck?
Auch wenn die jüngsten Zahlen keine völlige Katastrophe waren, so verdichten sich die Anzeichen dafür, dass auch Daimler Truck die eher lahme Wirtschaft noch mit aller Härte zu spüren bekommen wird. Die Zurückhaltung der Aktionäre ist daher nachvollziehbar. Abschreiben muss man den Nutzfahrzeughersteller beileibe noch nicht. Es fehlt aber auch an der Aussicht auf steigende Absätze und damit entsprechende Bilanzen in der absehbaren Zukunft.
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08.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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