
Daimler Truck schließt 2024 etwas besser als befürchtet ab, doch besteht viel Nachholbedarf bei der Umsatzrendite
Mit Einsparungen will Daimler Truck wieder auf Kurs kommen
Als Daimler Truck in der vergangenen Woche die Ergebnisse für 2024 präsentierte, gab es leider nur wenige gute Neuigkeiten. Der Absatz ist im vergangenen Jahr um zwölf Prozent auf etwas mehr als 460.000 Fahrzeuge eingebrochen und die Umsätze schmälerten sich um drei Prozent. Dabei ist es vor allem die Kernmarke Mercedes-Benz Trucks, die unter Druck steht und für Enttäuschung sorgt.
Die wohl beste Nachricht rund um die Zahlen ist noch, dass die Prognosen der Analysten leicht übertroffen werden konnte. Bereits im Sommer warnte Daimler Truck (DE000DTR0CK8) vor eher mauen Ergebnissen für 2024. Infolgedessen passten die Börsenprofis ihre Erwartungen an und rechneten beim Ebit mit weniger als den nun verkündeten 4,67 Milliarden Euro. Auch die in Aussicht gestellte Dividende fällt mit 1,90 Euro je Aktie etwas höher aus, als es zuvor an den Märkten antizipiert wurde. Ausruhen kann sich Daimler Truck darauf aber nicht einmal ansatzweise.
Es gibt viel Nachholbedarf, was vor allem die Margen betrifft. Die Umsatzrendite bezifferte Daimler Truck für das vergangene Jahr auf eher magere 8,9 Prozent. Das ist nicht nur ein Prozentpunkt weniger als 2023. Es liegt auch deutlich unter den Werten der Konkurrenz. Für 2025 stellt Daimler Truck-Chefin Karin Radstöm acht bis zehn Prozent in Aussicht, womit man weiterhin weit hinter anderen Playern aus der Branche bleibt. Laut „Handelsblatt“ schaffte es der US-Konkurrent Paccar im letzten Jahr auf eine Rendite von 14,8 Prozent; bei Volvo konnten immerhin 12,5 Prozent erreicht werden.
Daimler Truck will weiter sparen
Angesichts zurückgehender Umsätze und immer mehr Gegenwind auf dem wichtigen US-Markt kann Daimler Truck wohl nicht damit rechnen, dass plötzliche Sprünge bei den Absatzzahlen die Lage verbessern werden. Folgerichtig setzt das Unternehmen vor allem auf Einsparmaßnahmen, um die Marge wieder auf Vordermann zu bringen. Bis 2030 sollen die jährlichen Kosten um mehr als eine Milliarde Euro gesenkt werden.
Zu diesem Zweck sollen auch bereits Gespräche mit dem Betriebsrat stattfinden. Gemeinsam möchte man „konkrete und nachhaltige Maßnahmen“ festlegen, um dieses Ziel erreichen zu können. Spruchreif scheint aber noch nichts zu sein, was bei den Anteilseignern freilich nicht eben für neue Zuversicht sorgt. An der Börse lässt sich nur spekulieren, ob Daimler Truck mit der anvisierten Taktik seine Ziele erreichen kann.
Immerhin etwas Erleichterung war bei der Aktie von Daimler Truck zu spüren, die am Freitag um gute zwei Prozent zulegen konnte. Tags zuvor stand der Titel allerdings heftig unter Druck, nachdem Meldungen die Runde machten, laut denen die USA Auflagen für Lkw-Abgaswerte lockern könnten. Marktbeobachter erwarten bei einem solchen Schritt, dass erwartete vorgezogene Käufe wegfallen könnten, was die Absatzzahlen von Daimler Truck weiter belasten könnte. Der US-Markt ist einer der wichtigsten Absatzmärkte des Konzerns. Unter dem Strich verlor die Daimler Truck-Aktie in der letzten Woche um fast zehn Prozent an Wert.
Geht da noch was?
Die Analysten bleiben noch einigermaßen optimistisch und Kursziele im Bereich von 50 Euro sind weiterhin populär. Einige Analysehäuser halten sogar noch etwas mehr für machbar. Letztlich vermeldete Daimler Truck keine Einbrüche, die über bereits eingepreiste Entwicklungen hinausgehen würden. Für steigende Aktienkurse wird es früher oder später dennoch positive Impulse brauchen.
Erschwert wird die Zuversicht dadurch, dass die USA unter Donald Trump dieser Tage sowohl gegen Verbündete als auch Rivalen munter neue Zölle verhängen und damit einen beispiellosen Handelskrieg anzetteln. Daimler Truck ist davon bislang bestenfalls indirekt betroffen. Es ist aber wohl kaum Verlass darauf, dass es dabei auch bleiben wird. Der protektionistische Kurs der US-Regierung ist eine mögliche Gefahrenquelle, welche zu den vielen anderen Herausforderungen noch hinzukommt.
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17.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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