Nur kurz nach seinem Abschied vom Chefposten bei Daimler Truck sorgt der Manager Martin Daum mit radikalen Ideen für Aufsehen
Gedankenspiele bei Daimler Truck
Seit knapp drei Wochen ist Martin Daum nicht mehr CEO von Daimler Truck. Bis Jahresende sitzt er aber noch im Vorstand und die schwachen Absatzzahlen von E-Autos in Europa sind ihm nicht entgangen. Nun brachte er in einem Interview mit dem „SWR“ einen einigermaßen radikalen Vorschlag ins Spiel, um das Interesse an Stromern langfristig anzukurbeln.
Ein Freund von Förderungen und Subventionen ist der langjährige Chef von Daimler Truck (DE000DTR0CK8) nicht. Stattdessen spricht sich Daum dafür aus, die Benzinpreise langfristig und deutlich zu erhöhen. Ihm schwebt ein Modell vor, bei dem die Preise jährlich um zehn Prozent erhöht werden könnten. In den ersten drei bis vier Jahren liege dies in der normalen Schwankungsbreite der Benzinpreise. Darüber hinaus könnte es aber derart teuer werden, dass gerade Vielfahrer nicht einmal mehr auf die Idee kommen würden, noch einen Verbrenner zu fahren.
Möglich sei ein Umschwung auch mit jährlichen Erhöhungen der Benzinpreise um fünf Cent. Dann würde der Prozess lediglich etwas länger dauern. Sehr klar ist Daum jedoch darin, dass der Kampf gegen den Klimawandel bislang noch nicht entschieden genug geführt werde. Seine Ideen sorgen im Netz für reichlich Diskussionsstoff. Der Daimler Truck-Aktie hilft es aber nicht weiter. Jene gab am Donnerstag um 1,25 Prozent bis auf 35,46 Euro nach.
Im Vergleich zu vielen Autoherstellern hinterlässt Daimler Truck an der Börse noch eine recht gute Figur. Der Aktienkurs konnte sich in den letzten vier Wochen um knapp 20 Prozent verbessern und damit immerhin die angefallenen Verluste seit Jahresbeginn wieder ausgleichen. Die Flaute im Autosektor hinterlässt aber durchaus auch bei dem Truck-Hersteller ihre Spuren und eine gute Portion Unsicherheit auf Anlegerseite.
Daimler Truck: Kein Verlass auf die Politik
Ein beherzteres und vielleicht auch unpopuläres Vorgehen der Politik würde Daimler Truck in die Hände spielen und die milliardenschweren Investitionen in die Elektromobilität in einem anderen Licht erstrahlen lassen. Auf derartige Szenarien kann und sollte sich der Konzern aber nicht verlassen. Aus Anlegersicht bleibt es oberstes Gebot, dass der Konzern auf eigenen Beinen steht und mit den Herausforderungen des Marktes umzugehen weiß.
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18.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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