Delivery Hero kann sich einfach nicht aus dem Abwärtstrend befreien
Ist hier schon alles verloren?
Dem Lieferdienst Delivery Hero kann vieles vorgeworfen werden, aber nicht, dass das Management nicht konsequent sei. Selbst unter großem Protest der Anleger halten die Verantwortlichen an ihrem bedingungslosen Wachstumskurs fest. In Sachen Aktienkurs ging das einige Jahre lang gut. Mittlerweile ist die Geduld der Investoren aber am Ende.
Noch immer erwirtschaftet Delivery Hero (DE000A2E4K43) keine Gewinne und stellte lediglich in Aussicht, im nächsten Jahr eventuell auf operativer Ebene profitabel zu sein. Das konnte die Aktionäre allerdings nur kurzzeitig beruhigen. Zu schwammig sind die Aussichten, zu groß die Risiken, die sich auf dem Weg dorthin noch ergeben könnten. In der Folge sieht die Aktie des Unternehmens weiterhin kein Land.
Zum Osterfest gab es erneut keine positive Überraschung, sondern stattdessen ein neuer Mehr-Jahres-Tief bei 36,04 Euro. Es fällt schwer, sich momentan ein mögliches Comeback auszumalen. Dafür fehlt es nicht nur an fundamentalen Argumenten, sondern auch an den charttechnischen Voraussetzungen. Zu allem Überfluss könnte die Laune an den Märkten kaum gedrückter sein und spekulative Investments sind so wenig gefragt wie schon lange nicht mehr.
Auch wenn die Aktie von Delivery Hero derzeit günstig zu sein scheint, so kann ein Einstieg kaum empfohlen werden. Es müsste in den nächsten Monaten schon einiges gutgehen, damit der Konzern seine ambitionierten Ziele für das nächste Jahr erreichen kann. Mit explodierenden Preisen für Lebensmittel und Energie gibt es derweil sehr greifbare Gründe für weitere Skepsis. Nach dem Corona-Hype könnten Lieferdienste allgemein ein deutliches Abflauen bei der Nachfrage erleben.
Entspannt auf der Seitenlinie bleiben
Natürlich sind auch Überlegungen über negative Entwicklungen bei Delivery Hero nur Spekulation und vielleicht geht in den kommenden Monaten ja alles gut und das Unternehmen nähert sich endlich dem großen Ziel an, eines Tages schwarze Zahlen zu schreiben. Nüchtern betrachtet sind die Herausforderungen dafür aber derart hoch, dass es schlicht fahrlässig wäre, sich darauf einfach blind zu verlassen. Entsprechend dürfte der Verbleib auf der Seitenlinie weiterhin nicht die schlechteste Option sein.
19.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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