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Delivery Hero erhöht Rückstellungen für eine mögliche Kartellstrafe und schick den Aktienkurs damit weiter in die Tiefe

Die nächste schlechte Neuigkeit setzt Delivery Hero zu

NTG24 - Delivery Hero erhöht Rückstellungen für eine mögliche Kartellstrafe und schick den Aktienkurs damit weiter in die Tiefe

 

Schlechte Neuigkeiten gehören bei Delivery Hero schon fast zum Alltag. Der Konzern leidet in vielen Märkten unter einer Nachfrageschwäche, wenngleich es hier und dort Anzeichen der Besserung zu sehen gibt. Ungeklärt ist aber noch die Frage nach einem neuen Finanzchef und der steigende Konkurrenzdruck lässt die Anleger auch nicht eben aufatmen.

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Als wäre all das nicht schon genug Gegenwind für Delivery Hero (DE000A2E4K43), verkündete das Unternehmen nun die nächste Hiobsbotschaft. Es scheint, dass eine Untersuchung aufgrund des Verdachts auf Kartellbildung durch die EU den Lieferdienst teurer als gedacht zu stehen kommen könnte. Bereits zurückgelegt für das Ganze wurden 186 Millionen Euro. Laut „Handelsblatt“ droht nun aber eine Strafe von über 400 Millionen Euro und die Rückstellungen sollen entsprechend erhöht werden.

Hintergrund ist der Vorwurf, dass sich Delivery Hero mit dem spanischen Konkurrenten Glovo abgesprochen habe, welcher im Jahr 2022 vom Unternehmen übernommen wurde. Es steht die Vermutung im Raum, dass gezielt Landesgesellschaften verkauft wurden, um das Portfolio zu bereinigen. Im Jahr 2020 hatte Delivery Hero das Geschäft des spanischen Mitbewerbers in neun südamerikanischen Ländern aufgekauft.

 

Delivery Hero im Visier der Wettbewerbshüter

 

Über die Kartellbildung hinaus werfen Ermittler Delivery Hero vor, wirtschaftlich sensible Daten ausgetauscht zu haben und entgegen geltenden Gesetzen ein Verbot für die Abwerbung von Mitarbeitern beschlossen zu haben. Büros von Delivery Hero wurden bereits zweimal untersucht; der Konzern betont immer wieder, mit den Behörden vollumfänglich zusammenzuarbeiten. Doch es ist nicht der einzige Fall, in dem eine hohe Strafe drohen könnte. Auch bei der übernommenem Tochter Glovo selbst liegt einiges im Argen.

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Laut „Handelsblatt“ steht dort der Verdacht im Raum, dass es Verstöße gegen das Arbeitsrecht gegeben haben könnte. Lieferfahrer sollen zum Teil nicht als Angestellte geführt worden sein, um Kosten möglichst gering zu halten. Sollte der Verdacht sich erhärten, könnte eine Strafe von bis zu 300 Millionen Euro drohen. Zusammen mit den nun erhöhten Rückstellungen des Mutterkonzerns drohen also Strafen von rund 700 Millionen Euro.

Zwar ist noch nicht in Stein gemeißelt, dass solche Sanktionen tatsächlich auf den Weg gebracht werden. Sollte es dazu kommen, würden aber der für das laufende Jahr angepeilte operative Gewinn in Höhe von 725 bis 778 Millionen nahezu vollständig aufgefressen werden. Jener ist für die Aktionäre aber sehr wichtig, da Delivery Hero über ein Jahrzehnt lang nur Verluste einfuhr und derzeit noch ein wenig unter Beweis stellen muss, dass mit dem eigenen Geschäftsmodell überhaupt schwarze Zahlen geschrieben werden können.

 

Verunsicherung macht sich breit

 

Die Anteilseigner jedenfalls fanden die jüngsten Meldungen überhaupt nicht erheiternd und die Delivery Hero-Aktie geriet am Montag schon wieder schwer unter Druck. Nach einigen Schwankungen pendelte sie sich per Handelsschluss bei 19,55 Euro ein. Damit ist ein Tagesverlust in Höhe von 7,3 Prozent zu beklagen. Es ist nicht unbedingt nur diese einzelne Meldung, welche die Bullen in die Defensive treibt. Wirkung hinterlässt auch die recht hohe Frequenz, mit der negative Neuigkeiten hereinflattern. Das lässt manchen Anleger befürchten, dass die nächste Enttäuschung nicht lange auf sich warten lassen könnte.

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Werbebanner EMH PM TradeNeben den Herausforderungen auf fundamentaler Seite hat Delivery Hero also mit einem mangelnden Vertrauen bei den eigenen Aktionären zu kämpfen. Dieses zurückzugewinnen, wird kaum über Nacht gelingen können. Notwendig wäre dafür mindestens, wieder in ruhigeren Gewässern segeln zu können und somit die (gefühlte) Unsicherheit etwas zu reduzieren. Solange sich dies nicht abzeichnet und die Zahlen nicht unerwartete Gewinnsprünge belegen können, bleibt der Weg nach oben an der Börse wohl weiterhin versperrt.

 

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09.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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