Delivery Hero ruft die Aktionäre zu Optimismus auf
Kann das denn ernst gemeint sein?
Zwar konnte Delivery Hero im ersten Quartal recht ansehnliche Umsätze vorweisen. Das Unternehmen schreibt aber dennoch hohe Verluste und an der Börse lässt der Verkaufsdruck nicht nach. Im Gegenteil, Medienberichten zufolge sind die Leerverkäufer zuletzt sogar wieder aktiver geworden.
Niklas Oestberg versuchte dennoch vor wenigen Tagen, um Vertrauen bei den Anlegern zu werben. Via Twitter forderte der Chef von Delivery Hero (DE000A2E4K43) sinngemäß dazu auf, den Aktienkurs des von ihm geleiteten Lieferkonzerns zu „ignorieren“ und stattessen weiter auf Erfolg zu setzen. Etwas nebulös stellte er auch in Aussicht, dass sich alles Weitere schon noch ergeben werde.
Es wirkt etwas vermessen von dem Unternehmen, von den Aktionären jetzt noch Vertrauen einzufordern. Schließlich wurde dieses in den letzten Monaten auf eine harte Probe gestellt. Forderungen danach, das Wachstum um jeden Preis zu beeinden und stattdessen endlich Gewinne zu erzielen, wurden lange Zeit gekonnt ignoriert und bis heute gibt es lediglich die vage Aussicht darauf, dass im kommenden Jahr schwarze Zahlen geschrieben werden können.
Entsprechend hält sich die Begeisterung der Börsianer auch unverändert in Grenzen. Zwar konnte die Delivery Hero-Aktie sich gestern mit einem Plus von 4,1 Prozent an die Spitze des DAX setzen. Das ist von einem echten Comeback aber noch immer weit entfernt und seit Jahresbeginn sind weiterhin Verluste von über 60 Prozent zu beklagen. Sollten die Verantwortlichen tatsächlich noch ein Ass im Ärmel haben, wäre es nett, die Anleger darüber möglichst bald aufzuklären.
Ungewisse Aussichten
Ohne fundamentale Neuigkeiten hat jegliches Investment in Delivery Hero den Charakter von Glücksspiel. Denn ob dem Konzern tatsächlich nicht die große Wende und der Sprung in die schwarzen Zahlen gelingen wird, steht momentan noch in den Sternen. Derweil gibt es allerlei Sorgen, welche die Anleger umtreiben und dies wohl noch eine ganze Zeit lang tun werden. Die gestrigen Zugewinne lassen sich schon fast als Messungenauigkeit in einem nach wie vor aktiven Abwärtstrend bezeichnen. Ob der Tiefpunkt wirklich schon überschritten ist, darf weiter bezweifelt werden.
04.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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