Varta flattert vor, Nordex nach den Zahlen, Deutsche Telekom und Evotec überzeugen
Der Handelstag - Bericht zum 12.08.2021
Der DAX erreichte auch heute wieder ein neues Allzeithoch und gab zudem ein neues dynamisches Kaufsignal. Bei den Einzelwerten gab die Aktie von Varta deutlicher nach, während die Aktie der Deutschen Telekom nach vielen sehr guten Zahlen und vielen neuen Kaufempfehlungen Tagesgewinner im DAX war und ein ebenfalls ein starkes charttechnisches Kaufsignal generierte. Die Aktie von Nordex gab jedoch nach den heute veröffentlichten Zahlen bis Handelsschluss deutlich nach. Deutlich zulegen konnte dagegen die Aktie von Evotec heute im Anschluss an die gestern veröffentlichten sehr guten Geschäftszahlen.
Nach einer mühsamen monatelangen Seitwärtsbewegung, die mit charttechnischen Fehlsignalen gespickt war, kam nun heute, nachdem der DAX gestern bereits ein neues Allzeithoch erreicht hatte, mit dem neuen Dampf des Momentums gleiche der zweite wichtige Break! Denn auf Tagesschlusskurs-Basis hat der DAX seine langfristige obere Trendlinie, die im Chart blau dargestellt ist, überwunden!
Damit ergibt sich eine neue charttechnische Gesamtlage, deren Implikationen sich wohl erst mittelfristig zeigen werden. Bis dahin gilt erneut: Break ist Break - zum Zweiten! Zu Handelsschluss lag der DAX heute erst einmal mit 111 Zählern im Plus bei 15.938 Punkten. In New York ist die Lage bei den US-Aktienindizes uneinheitlich.
Bei den deutschen Einzeltiteln flatterten wohl bei einigen Aktionären von Varta (DE000A0TGJ55) heute die Nerven vor den Morgen anstehenden Zahlen für das 1. Halbjahr 2021 und damit auch für das 2. Quartal 2021. Die Aktie gab daraufhin bis Handelsschluss 6,72 % auf 152,10 Euro nach. Charttechnisch ist damit aber nichts kaputtgegangen. Wichtiger wird sein, wie die Investoren morgen die Zahlen und den Ausblick des Unternehmens bewerten.
Mit viel Fanfare wurden heute an der Börse die Geschäftszahlen der Deutschen Telekom (DE0005557508) zelebriert. Im 2. Quartal 2021 wuchs der Umsatz um 6,8 % auf 26,6 Mrd. Euro, der freie Cashflow legte um 14,1 % auf 2,8 Mrd. Euro und das Nettoergebnis sogar um knapp 150 % auf 1,9 Mrd. Euro zu. Zudem hob der Konzern die Gesamtjahresprognose für das bereinigte EBITDA auf mehr als 37,2 Mrd. Euro an. Daraufhin stuften Jeffries, Kepler Cheuvreux, Goldman Sachs, die UBS und die DZ Bank die Aktie auf ,,Kaufen‘‘. Auf die charttechnische Sprengkraft hatten wir in unserem gestrigen Kommentar bereits hingewiesen. Die Aktie legte heute 2,8 % auf 18,404 Euro zu und hat damit ein neues Jahreshoch erreicht und ein starkes charttechnisches Kaufsignal gegeben.
Auf weniger positive Resonanz stießen heute die Zahlen von Nordex (DE000A0D6554). Der Titel gab heute bis Handelsschluss unter mittelhohen Umsätzen 4,97 % auf 16,24 Euro nach und steht nun wieder unter seiner mittelfristigen Aufwärtstrendlinie. Die nächste wichtige Unterstützung liegt bei 15,31 Euro. Nach Angaben des Windkraftkonzerns stieg der Umsatz im 1. Halbjahr um 32 % auf 2,7 Mrd. Euro, der EBITDA sprang gegenüber dem 1. Halbjahr 2020 von – 70,8 Mio. Euro auf 68,4 Mio. Euro, und das Konzernergebnis verbesserte sich von – 180 Mio. Euro im Vorjahr auf – 63,7 Mio. Euro im Berichtszeitraum. Die Gesamtjahresprognose für den Umsatz und das EBITDA wurde bestätigt. Nach anfänglichen Gewinnen rutsche die Aktie dann aber stärker ins Minus. Ein Grund könnte ein parallel von 8,1 Mrd. Euro auf 7,7 Mrd. Euro gesunkener Auftragsbestand gewesen sein.
In die andere Richtung wollte heute dagegen die Aktie von Evotec (DE0005664809). Die gestern veröffentlichten Halbjahreszahlen ließen die Aktie bei steigenden Umsätzen um 4,39 % auf 40,44 Euro nach oben springen und ein Kaufsignal generieren. Ein schneller Test des Allzeithochs bei 43 Euro erscheint nun wahrscheinlich.
Und was passierte sonst noch?
Der US-Dollar steht mit 1,1735 Dollar aktuell praktisch unverändert gegenüber dem Vortagesschluss, der Schweizer Franken gibt dagegen leicht 0,16 % auf 1,0838 Franken gegen den Euro ab. Öl und Edelmetalle tendieren leichter, und auch Bitcoin gibt deutlicher nach. Die langen öffentlichen Renditen in den USA und Deutschland legen dagegen leicht zu.
12.08.2021 - Arndt Kümpel
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