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Volkswagen, Daimler & MTU Aero Engines, Varta, K+S AG und Thyssenkrupp

Der Handelstag - Bericht zum 18.02.2021

NTG24 - Volkswagen, Daimler & MTU Aero Engines, Varta, K+S AG und Thyssenkrupp

 

Wohin soll sich ein Investor derzeit wenden? Lässt er sich von der Hoffnung auf staatliche Hilfen anregen und geht fest davon aus, dass die Notenbanken jede Kapitalmarktturbulenz in den Griff bekommen? Oder beeinflusst ihn die Sorge um die Ausbreitung von Corona-Mutationen, die den Lockdown in die Länge ziehen und damit die Konjunkturerholung verzögern könnten?

Der DAX bewegt sich in diesem Umfeld heute um seinen Vortagesschluss und versucht dabei den Spagat, das am 03.02.2021 gebildete Kurs-Gap zu schließen, dabei aber auch nicht darunter zu fallen. Denn Anleger, die der technischen Analyse einen Erkenntniswert zuschreiben, wird nicht entgangen sein, dass der DAX dabei sein könnte, ein verschachteltes Doppeltop zu produzieren. Dessen erstes Hoch auf höherer Basis entstand am 08.01.2021, und sein zweites am 08.02.2021. Dieses zweite Hoch liegt untypischerweise höher als das erste, besteht aber seinerseits wieder aus einem Doppeltop, dem ersten am 08.02.2021 und dem zweiten am 15.02.2021.

Größere Bedeutung für die Interpretation der DAX-Entwicklung als doppeltes Doppeltop hat dabei die Nackenlinie des kleineren Doppeltops, das dem Zwischentief vom 10.02.2021 bei 13.830 Punkten entspricht. Ein Unterschreiten dieses Zwischentiefs wäre ein erster bedeutender Hinweis darauf, dass die Doppeltop auf kleinerer Skale bestätigt und damit auch auf höherer Skale bestätigt wird. Die Nackenlinie des größeren Doppeltops ist das Tief vom 28.01.2021 bei 13.311 Punkten. Man darf also gespannt sein, ob der DAX dieser Musterinterpretation folgt oder nicht. Denn spätestens mit einem neuen Allzeithoch wäre dieses Szenario technisch obsolet.

Der DAX gibt heute nach einem schwächeren Beginn an der Wall Street und weiter steigenden Zinsen erst einmal 22 Punkte auf 13.887 Punkte ab. An der Wall Street selbst liegt der Dow Jones Industrial aktuell 270 Punkte bzw. 0,86 % tiefer bei 31.346 Punkten.

Bei den deutschen Einzelwerten gab es heute nicht zuletzt durch Gerüchte und Geschäftszahlen einige Impulse. Bei den Gewinnern im DAX lag die Aktie von VW (DE0007664039) ganz vorne. Sie gewann bis Handelsschluss 4,64 % auf 168,86 Euro, nachdem Vermutungen aufkamen, der Autokonzern könne seine Konzerntochter Porsche an die Börse bringen und damit den eigenen Wert deutlich erhöhen.

Zweitstärkster DAX-Wert war heute die Aktie von Daimler (DE0007100000), die 2,22 % auf 66,89 Euro. Die Stuttgarter hatten heute mitgeteilt, dass die Finanzergebnisse im Jahr 2020 trotz Herausforderungen durch COVID-19-Pandemie deutlich besser waren als erwartet. Für das laufende Jahr erwartet Daimler, dass Absatz, Umsatz und EBIT deutlich über dem Vorjahresniveau liegen. Dies kam bei den Anlegern gut an.

Am unteren Ende der DAX-Titel lag heute die Aktie von MTU Aero Engines (DE000A0D9PT0). Der Motorenhersteller musste im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund der Corona-Krise einen Rückgang des Umsatzes um 14 % auf knapp 4 Mrd. Euro hinnehmen müssen, parallel fiel der Gewinn um 70 % auf 147 Mio. Euro. Den Aktionären soll eine Dividende von 1,25 Euro gezahlt werden. Die Aktie gab gleichwohl 4,74 % auf 188,90 Euro nach.

Abwärts ging es heute auch bei Varta (DE000A0TGJ55), die 13,2 % auf 134,10 Euro einbrachen. Der Batteriespezialist hatte über einen Umsatzzuwachs im vergangenen Jahr von 140 % auf 870 Mio. Euro berichtet, getrieben vom brummenden Geschäft mit Lithium-Ionen-Knopfzellen für kabellose Kopfhörer. Das bereinigte operative Ergebnis stieg parallel um 145 % auf 239 Mio. Euro. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern ein Umsatzwachstum auf 940 Mio. Euro und ein deutlich zweistelliges Ergebniswachstum. Den Investoren reichte dies aber nicht, denn man hatte bei der Prognose deutlich mehr erwartet. Analysten waren beim geplanten Umsatz von mehr als 1 Mrd. Euro ausgegangen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEbenfalls sehr schwach, jedoch nicht aus operativen Gründen, lag die Aktie von K+S (DE000KSAG888) im Markt. Das Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen (Bafin) hat eine Prüfung des Konzernabschlusses 2019 angeordnet, wobei es um den Verdacht geht, dass der Konzern Abschreibungen falsch und in Teilen zu spät vorgenommen haben könnte. K+S trat dieser Vermutung entgegen und will diesen nun entkräften. Der Aktie half dies heute wenig, sie fiel 14,31 % auf 8,394 Euro.

Die Aktie von Thyssenkrupp (DE0007500001) ging heute 4,89 % tiefer aus dem Markt, nachdem mitgeteilt wurde, dass der Konzern nach dem Abbruch der Verkaufsgespräche über einen Verkauf der Stahlsparte mit Liberty Steel diese nun alleine sanieren will. Man habe sich nicht auf einen Verkaufspreis einigen können, weshalb die Gespräche gestern abgebrochen worden seien.

 

Und was gab es sonst noch?

 

Nach einem stärkeren Beginn liegen die Ölpreise aktuell tiefer. Die Sorte Brent gibt aktuell 0,91 % auf 63,11 Dollar ab, die Edelmetalle notieren uneinheitlich und Bitcoin ist gerade in den Minusbereich gerutscht und steht bei 52.035 Dollar. Divergent ist auch die Entwicklung bei den langen Zinsen. Die Rendite der deutschen 10-jährigen Bundesanleihe spring weiter um 6,56 % nach oben auf – 0,344 %, während die 10-jährige US-Treasury 1,08 % auf eine Rendite von 1,29 % abgibt.

 

18.02.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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