Biontech schwächer, Nordex beschleunigt Abwärtsimpuls, Lufthansa hofft, Varta sucht den Boden

Der Handelstag - Bericht zum 04.10.2021

 

Die deutschen Aktien sind leichter in die neue Handelswoche gestartet. Die Entwicklung in China, aber auch die weiter steigenden Rohstoffpreise drücken auf die Stimmung der Investoren. Bei den Einzelwerten kann die Aktie von Biontech nicht von einer positiven Stellungnahme der EMA zu seinem Corona-Impfstoff profitieren. Die Aktie von Nordex leidet weiter unter dem Bruch eines seiner Windräder und rutscht langsam in eine brenzlige Chartkonstellation hinein. Dies könnte bald auch der Aktie von Varta blühen. Die Titel von Lufthansa geben zwar auch nach, zeigen sich aber gleichwohl aus relativ stabil.

Die deutschen Aktien sind schwächer in die neue Handelswoche gestartet. Zu Handelsschluss hatte der DAX 120 Zähler bzw. 0,89 % auf 15.037 Punkte abgegeben. Damit hängt er zwar noch im Bereich einer seidenen Unterstützung vom 19.07.2021. Diese hatte er jedoch bereits am vergangenen Freitag intraday unterschritten, konnte sich dann aber wieder weiter nach oben retten. Insgesamt macht der DAX technisch weiter einen angeschlagenen Eindruck, wobei die nächste kleinere Unterstützungszone nun kurz über der Marke von 14.800 Punkten liegt (dünne blaue gestrichelte Horizontale im Chart). Darunter droht ein schneller Rutsch bis auf 14.200 Punkte (dicke blaue gestrichelte Horizontale im Chart).

 

 

Trotz einer positiven Stellungnahme durch die Europäische Arzneimittelagentur zu Booster-Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Biontech (US09075V1026) kann die Aktie heute nicht profitieren und gibt an der Börse New York aktuell 3,89 % auf 245,57 Dollar ab. Damit kämpft die Aktie weiter um die wichtige Unterstützungszone bei rund 240 Dollar, deren Unterschreiten einen schnellen Test der Marke von 200 Dollar auslösen kann.

Ebenfalls schwächer im Markt liegt zu Wochenbeginn auch wieder die Aktie von Nordex (DE000A0D6554). Bis Handelsschluss gab sie 4,17 % auf 13,55 Euro ab und unterschritt damit das bisherige Korrekturtief vom 20.09.2021 bei 13,90 Euro mit zunehmenden Umsätzen. Schwierig wird die mittelfristige Lage aus charttechnischer Sicht auch, weil die Unterstützungen vom April und Juli 2019 damit immer weicher werden. Anscheinend lastet der Zusammenbruch eines Windrades von Nordex in einer Windfarm in Haltern am See auf dem Sentiment.

Die Aktie der Lufthansa (DE0008232125) tendierte heute ebenfalls leichter und gab 1,25 % auf 6,149 Euro ab. Damit ist der Titel zunächst an seiner seit dem 03.06.2021 laufenden Abwärtstrend-Linie abgeprallt. Jedoch kämpft die Aktie um einen kleinen Doppelboden oberhalb des Tiefs vom 16.09.2021 bei 5,567 Euro. Zudem ist aus charttechnischer Sicht interessant, dass das bisherige Tief in der Corona-Krise im September 2020 bei 4,887 Euro erreicht wurde, das Tief vom März 2003 aber bei 4,724 Euro lag und damit der langfristige Ausbruch nach unten noch nicht vollzogen wurde!

Weiter auf der Suche nach einem mittelfristigen Boden ist auch heute wieder die Aktie von Varta (DE000A0TGJ55). Der Titel gibt heute 2,68 % auf 112,70 Euro nach und steht damit nun erneut vor einem Test der wichtigen Marke von 110 Euro. Das eigentliche Chartproblem kommt allerdings bei 99,20 Euro dem Tief vom 22.10.2020. Ein Bruch dieser Marke würde das Tor für eine Interpretation der Entwicklung seit August 2020 als großes Doppeltop öffnen, da diese die Nackenlinie dieses Doppeltops ist. Die Aktie sollte also oberhalb von 100 Euro einen Boden bilden, ansonsten droht eine deutliche Beschleunigung der Abwärtsbewegung.

 

Und was passierte sonst noch?

 

Der US-Dollar gibt zu Wochenbeginn etwas nach und steht 0,23 % tiefer bei 1,1619 Dollar je Euro, während der Schweizer Franken 0,38 % auf 1,0746 Franken zulegen kann. Uneinheitlich entwickeln sich auch die Edelmetalle, wobei Gold und Silber leicht zulegen, Platin und Palladium jedoch nachgeben. Bitcoin tendiert aktuell etwas stärker. Deutlich höher notieren dagegen der Öl- und Gaspreis. Die langen öffentlichen Renditen in den USA und Deutschland bewegen sich bislang wenig mit leicht steigender Tendenz.

 

04.10.2021 - Arndt Kümpel

 

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