Tagesbericht Palladium vom 05.11.2024: Produktionskürzungen in den USA und russische Exportdebatten - Die globale Angebotslage für Palladium bleibt volatil und schwer kalkulierbar
Produktionsprognosen beeinflussen den globalen Palladiummarkt
Der Palladiumpreis steht am Dienstagmorgen bei rund 1086 US-Dollar und ist in den vergangenen 24 Stunden um deutliche -2,8 % gefallen. Auch im Wochenvergleich zeigt sich eine negative Tendenz, mit einem Rückgang von -11,1 %. Die Marktbewegungen sind derzeit stark von geopolitischen Einflüssen, Produktionsprognosen und politischen Entscheidungen geprägt. Besonders die Entwicklungen bei den großen Produktionsstandorten und die fortlaufende Debatte um russische Exporte beeinflussen die Kursdynamik.
Der russische Bergbaukonzern Nornickel überraschte den Markt jüngst mit einer Anhebung seiner Produktionsprognose. Die Modernisierung eines zentralen Schmelzwerks verlief schneller als geplant und ermöglicht nun eine Produktionssteigerung. Dies könnte den globalen Rückgang der Palladiumproduktion, der für dieses Jahr auf rund 3 % geschätzt wird, teilweise ausgleichen. Die Kapazitätserweiterungen könnten sich positiv auf das weltweite Angebot auswirken und für Stabilität am Palladiummarkt sorgen. Die Branche wartet gespannt auf den bevorstehenden Investorentag von Nornickel, bei dem mögliche Pläne zur langfristigen Produktionsausweitung präsentiert werden könnten.
Herausforderungen in der US-amerikanischen Produktion
Die Palladiumproduktion in den USA steht unter Druck. Die Sibanye-Stillwater-Mine, einer der wichtigsten US-Produzenten, profitiert zwar vom Section-45X-Steuerkredit der US-Regierung, welcher im Rahmen des Inflation Reduction Act eingeführt wurde. Dieser Kredit soll die Förderung kritischer Rohstoffe unterstützen. Dennoch sieht sich die Mine gezwungen, ihre Produktion aufgrund hoher Kosten zu reduzieren. Diese Einschränkung belastet das Angebot und erhöht die Abhängigkeit der USA von Importen. Ein erheblicher Rückgang der US-Fördermenge könnte sich auf den weltweiten Markt auswirken und die Angebotssituation verschärfen.
Geopolitische Spannungen rund um russisches Palladium
Russland, als bedeutender Palladiumlieferant, steht aufgrund geopolitischer Spannungen im Fokus der westlichen Länder. Bei einem G7-Treffen wurden mögliche Sanktionen gegen russisches Palladium (TVC:PALLADIUM) diskutiert, was zu einem kurzfristigen Preisanstieg führte. Doch die USA und die EU zögern, Sanktionen zu verhängen, da sie stark auf russische Exporte angewiesen sind. Die heimische Produktion reicht bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken, weshalb Sanktionen gegen Russland die Versorgungslage weiter verkomplizieren würden. Dieser Balanceakt zeigt, wie sehr Wirtschaft und Geopolitik in den Rohstoffmärkten miteinander verwoben sind.
Technische Analyse Palladium: Kursbewegungen und Widerstandsbereiche
In der technischen Analyse zeigt der gleitende 10-Tage-Durchschnitt (GD10) einen kurzfristigen Aufwärtstrend. Der aktuelle Kurs liegt jedoch unter diesem Durchschnitt, was eine Schwäche signalisiert. Eine wichtige Widerstandszone liegt bei 1247 US-Dollar – sollte diese Marke überwunden werden, könnten die Bullen die Kontrolle übernehmen. Auf der Unterstützungsseite ist der Bereich um 1053 US-Dollar entscheidend. Ein Kurs oberhalb dieser Marke wäre positiv für den Trend, während ein Bruch darunter die Stimmung dämpfen könnte.
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05.11.2024 - Andreas Opitz
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