Christian Sewing versucht die Wellen zu glätten
Das Geschäft der Deutschen Bank läuft schlecht - reichen die optimistischen Prognosen für ein Turnaround?
Sind die Banken ein Kauf am Ende einer Zinserhöhungsphase? Die Geschichte rät in solchen Phasen zur Vorsicht und die Deutsche Bank macht hier keine Ausnahme.
Das Grundproblem der Deutschen Bank (DE0005140008) ist und bleibt das zu hohe Kostenniveau. Eine der ungelösten Baustellen ist das Privatkundengeschäft und das Filialnetz, von der Integration der Postbank ganz zu schweigen. Seit Jahren schon baut die Bank daher Stück für Stück die Zahl der Filialen ab und bewegt sich aktuell bei rund 1.000 Standorten. Was aber noch viel tiefgreifender ist, ist die Digitalisierung der Filialen, was die Personaldecke zunehmend ausdünnt.
Noch arbeiten rund 17.000 Mitarbeiter in diesem Geschäftsfeld. Geplant ist, dieses Niveau um rund 10 % in den kommenden Jahren zu reduzieren. Das Privatkundengeschäft und auch die Postbank bekommen allerdings Rückenwind durch die steigenden Nettozinserträge. In der Phase der negativen Zinsen wurde das Einlagengeschäft zu einer Belastung für die Bank. Das hat sich inzwischen um 180 Grad gedreht.
Christian Sewing versucht die Wellen zu glätten
Wirklich Geld verdient die Deutsche Bank jedoch mit der Investmentbank und dem Handel. Vor allem im ertragreichen Handel mit Anleihen und Krediten hält man weiterhin eine Spitzenposition. Um so belastender wirkt es, dass das sogenannte FICC Geschäft nicht nur im 1. Quartal, sondern nun auch noch im 2. Quartal eingebrochen ist. Man liegt deutlich unter dem Vorjahresniveau, das bereits unter den Erwartungen geblieben war. Die aktuelle Warnung geht davon aus, dass die Umsätze im Handel um rund -15 bis -20 % gefallen sind.
Der Einbruch ist so deutlich, dass sogar Christian Sewing in die Interviews geschickt wurde, um die Wellen zu glätten. Seine Message: Ab dem 2. Halbjahr wird alles besser. Vielleicht. Zumindest beim Jahresvergleich könnte Sewing recht behalten, da das 2. Halbjahr 2022 schwach war und damit der Vergleich einfacher ist. Ein Highlight ist ohne Zweifel die Übernahme von Numis. Der britische Broker ist Marktführer in seinem Segment für institutionelle Kunden und seiner Rolle als Unternehmensberater. Numis füllt damit bei der Deutschen Bank eine wichtige Lücke.
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23.06.2023 - Mikey Fritz
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