Die EZB erhöht die Mindestanforderung für das Eigenkapital der Deutschen Bank und sorgt so für Enttäuschung bei den Aktionären
Das könnte die Deutsche Bank zu niedrigeren Ausschüttungen zwingen
Die Europäische Zentralbank (EZB) will auf vergangenen Krisen lernen und dafür sorgen, dass solche in Zukunft möglichst nicht noch einmal vorkommen. Zu diesem Zweck gibt das Institut europäischen Banken schon seit Längerem feste Anforderungen für ein Minimum an Eigenkapital vor. Im Falle der Deutschen Bank wurde dies nun etwas erhöht.
Im kommenden Jahr wird die Deutsche Bank (DE0005140008) demnach wenigstens 11,32 Prozent an Eigenkapital vorhalten müssen. Aktuell sind es noch 11,18 Prozent. Das sieht auf den ersten Blick nach einem überschaubaren Aufschlag aus. Es könnte jedoch spürbare Auswirkungen haben, welche vor allem die Aktionäre betreffen würden.
Gedeckelt ist mit der Eigenkapitalquote, in welcher Höhe die Deutsche Bank Ausschüttungen tätigen kann. Sowohl die Zahlung von Dividenden als auch Aktienrückkäufe oder weitere Geschenke an die Investoren sind nur mit Mitteln möglich, welche die von der EZB angesetzte Quote überschreiten. Im Falle der Deutschen Bank dürfte der entsprechende Puffer auf nur noch knapp 2,5 Prozent sinken.
Damit wäre das Institut deutlich schlechter aufgestellt als die Konkurrenz. Die Commerzbank erreicht bei diesem Wert etwa 4,5 Prozent und bei UniCredit sind es sogar schätzungsweise 5,9 Prozent. Da ist es nur naheliegend, dass die Börsianer sich im Segment genau umsehen und tendenziell Titel bevorzugen, die besonders hohe Ausschüttungen versprechen.
Die Bullen bleiben der Deutschen Bank treu
Doch Ausschüttungen und Eigenkapital sind freilich nicht alles und so halten sich die Reaktionen an der Börse bisher eher in Grenzen. Die Aktie der Deutschen Bank musste am Montag zwar dezente Kursverluste wegstecken, welche sich aber angesichts eines insgesamt schwachen Handels im Rahmen hielten. Heute Morgen standen noch 17,10 Euro auf der Anzeigetafel und das 52-Wochen-Hoch bei 17,31 Euro bleibt in Schlagweite. Potenziell niedrigere Ausschüttungen sind zwar zweifellos ein Dämpfer. Doch die Hauptsache bleibt, dass die Deutsche Bank im Wachstumskanal bleibt, und dafür gibt es noch immer genügend Anzeichen.
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17.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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