Die Deutsche Bank weiter im Höhenflug, auch BASF erholt sich kräftig, BYD startet in Thailand durch und Nel ASA tritt auf der Stelle
Die Bullen werden immer mutiger
Es scheint so, als wäre der jüngste Absturz an den Börsen bereits wieder verdaut. Zu Beginn der neuen Woche konnten die Anleger sich allerorten über steigende Kurse freuen. Besonders hierzulande ging es kräftig in die Höhe und der DAX schaffte es sogar auf 13.400 Punkte, nachdem nur vor wenigen Tagen die 13.000-Punkte-Linie aus der Hand gegeben werden musste.
Ein weiteres Mal zu den Top-Performern zählte die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008). Die profitiert derzeit von der Aussicht auf kräftig steigende Zinsen sowohl im Euroraum als auch in den USA. Zuvor hielten Ängste vor einer möglichen Rezession die Käufer noch zurück. Die sind zwar nicht verschwunden, für den Moment aber etwas in den Hintergrund getreten.
In der Folge konnte die Deutsche Bank sich mittlerweile bis auf 9,22 Euro verbessern und damit auf 5-Tages-Sicht um 11,9 Prozent zulegen. Der Montag brachte dem Papier ein Plus von 3,18 Prozent ein. Bleibt nur zu hoffen, dass die gute Stimmung anhält und die Anteilseigner sich auch heute über steigende Kurse freuen können. Die Futures am frühen Morgen lassen das aber leider nicht unbedingt vermuten.
Alles halb so schlimm bei BASF?
Zur guten Performance im DAX beigetragen hat auch BASF (DE000BASF111) mit einem Plus von 3,3 Prozent. Hier sorgte vor allem der Gaspreis für Erleichterung, der sich gerade in einer heftigen Korrekturbewegung befindet. Seit den Höchstständen Ende August ging es mit den Preisen schon annähernd um die Hälfte nach unten und einige Ökonomen sprechen schon von einem möglichen Wendepunkt nach der kleinen Panikattacke an den Märkten.
Die weiteren Aussichten für BASF bleiben zwar schwierig. Die Ausgangslage ist jetzt aber zumindest etwas weniger katastrophal als viele es kürzlich noch vermutet hatten. Das ließ den Aktienkurs bisher bis auf 44,92 Euro ansteigen, womit die Käufer sich wieder ein kleines Polster zum 52-Wochen-Tief knapp unter 40 Euro erarbeitet haben.
BYD denkt global
Der chinesische Autobauer BYD (CNE100000296) bastelt derweil weiter fröhlich daran, seine Elektrofahrzeuge in die ganze Welt zu bringen. Der Markteinstieg in Europa wird momentan vorbereitet und nun scheint man auch Thailand ins Auge gefasst zu haben. Dort soll eine neue Fabrik entstehen, die im Jahr 2024 in Betrieb gehen soll. Jährlich ist das Ganze auf eine Kapazität von 150.000 Fahrzeugen ausgelegt.
Die Anleger reagierten freundlich auf diese Ankündigung und auch bei der BYD-Aktie ließ sich in den letzten Tagen eine Erholung feststellen. Nicht umhin kommen die Aktionäre aber weiterhin an nicht enden wollenden Spekulationen über Warren Buffets Investmentfirma Berkshire Hathaway (US0846707026). Die verkaufte bekanntlich kürzlich zwei Aktienpakete und nun wird darüber gemunkelt, ob das erst der Anfang gewesen sein könnte. Solange es darüber keine Klarheit gibt, dürften viele Anleger sich bei BYD eher zurückhalten. Zu groß scheint das Risiko eines weiteren Kursrutsches, auch wenn der Konzern fundamental kaum besser dastehen könnte.
Nichts Neues bei Nel ASA
In Sachen Neuigkeiten rund um Börsenunternehmen war der Monat ein eher lauer Tag, was in vielen Fällen nicht weiter schlimm war. Viele Titel surften auf der allgemeinen Erholungswelle und richteten sich dadurch klar nach Norden aus. Nel ASA (NO0010081235) gelang das aber leider nicht. Hier bewegten die Kurse sich ohne Neuigkeiten kaum von der Stelle und waren bei 1,41 Euro wie festgefroren.
Immerhin gibt es damit auch keinen weiteren Rutsch in die Tiefe, wovon es gerade in der letzten Woche mehr als genug zu sehen gab. Der unspektakuläre Montag hat damit auch sein Gutes aus Sicht der Anteilseigner von Nel. Die dürften dennoch weiterhin schwer enttäuscht darüber sein, dass in den letzten Monaten jeder Ausbruchsversuch in Richtung Norden am Ende gescheitert ist. Aktuell lecken die Bullen sich noch die Wunden nach dem Verlust der wichtigen Marke bei 1,50 Euro. Letzten Endes bleibt das Papier etwas für langfristig orientierte Anlegertypen.
Korrektur voraus?
So erfreulich die letzten beiden Handelstage auch verlaufen sind, die große Wende wurde damit noch nicht zwingend eingeläutet. Stattdessen zeigten sich im vorbörslichen Handel am Dienstag bereits Anzeichen einer möglichen Korrektur. Es ist durchaus möglich, dass heute erst einmal Gewinne mitgenommen werden, außerdem bleibt auch offen, welche Neuigkeiten es in naher Zukunft rund um Zinsen und Inflation zu hören geben wird. Es gibt daher für die Börsianer wahrlich keinen Grund, sich jetzt schon auszuruhen und das Ende des Bärenmarktes auszurufen.
13.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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