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Die Deutsche Bank und die Commerzbank scheinen über einen Verkauf ihrer Anteile an der Schufa nachzudenken

EQT bleibt wohl am Ball

NTG24 - Die Deutsche Bank und die Commerzbank scheinen über einen Verkauf ihrer Anteile an der Schufa nachzudenken

 

Die Wirtschaftsauskunftei Schufa ist vielen Verbrauchern ein Dorn im Auge, doch der Finanzinvestor EQT hat wohl weiterhin ein großes Interesse an dem Unternehmen. In der Vergangenheit scheiterte jener zwar mit seinem Vorhaben, die Schufa vollständig zu übernehmen, da sich Sparkassen und Genossenschaftsbanken die Mehrheit an dem Wiesbadener Konzern sicherten.

Doch EQT (SE0012853455) scheint nun dennoch eine Minderheitsbeteiligung aufbauen zu wollen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, finden zu diesem Zweck wohl gerade Gespräche mit der Deutschen Bank (DE0005140008) und der Commerzbank (DE000CBK1001) statt. Ziel des Finanzinvestors ist es wohl, die Anteile der beiden Banken an der Schufa zu übernehmen. Jene belaufen sich zusammen auf etwa 18,6 Prozent. In der Vergangenheit wurde der Wert der Schufa aus bis zu zwei Milliarden Euro taxiert. Es könnte hier also um ein mehr als stattliches Sümmchen gehen.

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Genaue finanzielle Details zu dem mutmaßlichen Deal gibt es bisher allerdings nicht. Tatsächlich ist nicht einmal bestätigt, ob ein solcher überhaupt zustande kommen wird. Weder die Deutsche Bank noch die Commerzbank äußerten sich bisher zu dem Thema. Die aktuellen Berichte fußen vor allem auf Aussagen von Insidern und sind daher mit etwas Vorsicht zu genießen.

Sollten Deutsche Bank und Commerzbank sich von ihren Schufa-Anteilen trennen, wäre das nach Ansicht einiger Beobachter aber ein schlechtes Signal für den hiesigen Finanzmarkt. Für das Handelsblatt wäre es ein weiteres Signal dafür, wie schlecht hierzulande bisher gemeinschaftliche Anstrengungen bei den Banken gelingen.

 

Was kommt hier auf die Anleger zu?

 

Nicht allzu viel scheinen die Anleger sich von der Angelegenheit zu erwarten, denn die Aktie der Deutschen Bank trat am Montag trotz der allgemein viel besseren Marktstimmung auf der Stelle. Ein Kursgewinn von 0,22 Prozent ist kaum der Rede wert und unterstreicht eindrucksvoll, wie wenig sich die Aktionäre für einen möglichen Verkauf von Schufa-Anteilen interessieren.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas ist allerdings auch nachvollziehbar. Zwar könnte die Deutsche Bank sich mit einem solchen Deal eine kleine Finanzspritze sichern. Die würde aber selbst im besten Fall nicht mächtig genug ausfallen, um für den ganz großen Unterschied zu sorgen. Zudem handelt es sich, wie bereits erwähnt, noch um unbestätigte Gerüchte und es bleib abzuwarten, ob die Frankfurter Geldhäuser sich auf ein Kaufangebot aus Schweden einlassen werden. Auf wilde Spekulationen wollen sich momentan aber die wenigsten Anleger einlassen. Daran haben Zugewinne bei DAX und Co. zuletzt nur wenig geändert.

 

Böse Vorahnungen bei Deutscher Bank und Commerzbank

 

Nicht verschwunden sind hingegen Befürchtungen, dass die hiesigen Privatbanken aufgrund der zu erwartenden Rezession im kommenden Jahr schwer unter Druck geraten könnten. Selbst das Bundeswirtschaftsministerium warnte bereits vor einem schwierigen 2023 und im Zuge dessen schwebt das Damoklesschwert von Kreditausfällen über Deutscher Bank und Commerzbank. Steigende Zinsen helfen nur sehr bedingt, die Sorgen der Aktionäre abzufedern. Zumindest bisher scheint noch niemand damit zu rechnen, dass jene allein dafür sorgen, dass die größten deutschen Privatbanken schnell wieder zu alter Stärke zurückfinden werden.

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Werbebanner EMH PM TradeEben diese Themen dürften in absehbarer Zukunft die größte Rolle bei den Kursentwicklungen von Commerzbank und Co. spielen. Solange das der Fall ist, treten andere Meldungen weitgehend in den Hintergrund. Für Anleger bedeutet das, sich weiterhin auf Zinsentwicklungen und den Zustand der Weltwirtschaft zu konzentrieren. Wie jene sich in den kommenden Monaten entwickeln wird, lässt sich noch immer nicht mit Gewissheit vorhersehen. Klar ist aber, dass damit auch bei den Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank der Ton angegeben werden wird. Der Verkauf der Schufa-Anteile dürfte bei den Sparkassen zwar für helle Aufruhr und einiges an Kritik führen. An der Börse scheint sich aber kaum jemand dafür zu interessieren, zumindest nicht in der gegenwärtigen Ausgangslage.

 

18.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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