Trotz guter Gewinne rutscht die Deutsche Bank an der Börse in die Tiefe
Von Kauflaune keine Spur
Die Deutsche Bank überraschte im ersten Quartal mit überraschend hohen Gewinnen und sieht sich damit auf dem besten Wege, die ambitionierten Ziele für das laufende Jahr erreichen zu können. In normalen Zeiten hätten solche Nachrichten wohl für einen veritablen Kurssprung gesorgt. Doch was ist momentan schon normal?
Tatsächlich bekam die Deutsche Bank (DE0005140008) gestern im DAX die rote Laterne überreicht und muste um 5,6 Prozent in Richutng Süden reisen. Das ist an sich schon deprimierend genug, doch der Sturz unter die 10-Euro-Marke dürfte die Laune der Aktionäre noch einmal zusätzlich in den Keller drücken, so sie dort denn nicht schon lange angekommen war.
Es ist etwas frustrierend, dass selbst ein Gewinn von 1,06 Milliarden Euro in nur drei Monaten die Anleger derzeit nicht zu besänftigen vermag. In den vergangenen Jahren waren derartige Ergebnisse noch kaum denkbar. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und dadurch unabsehbarer Folgen für die Weltwirtschaft scheint sich dafür aber kaum jemand zu interessieren.
Stattdessen lasten Rezessionsängste auf der Deutschen Bank und nicht wenige Beobachter gehen davon aus, dass wir vorerst das letzte Quartal mit satten Gewinne bei der Deutschen Bank zu Gesicht bekommen haben. Das ist zwar nicht in Stein gemeißelt, aber auch alles andere al unmöglich. Schon die Unsicherheit allein sorgt derzeit dafür, dass das Frankfurter Geldhaus an der Börse keinen Halt findet.
Die gute Laune bleibt aus
Nicht einmal die Aussicht auf steigende Zinsen scheint derzeit noch für Kauflaune bei der Aktie der Deutschen Bank sorgen zu können. Dabei könnte das Finanzinstitut potenziell einer der großen (und wenigen) Gewinner einer solchen Entwicklung sein. Die Börsianer scheinen die Risiken aufgrund einer anhaltenden und heftigen Rezession aber schlicht höher zu gewichten und so gibt es für den Moment so ziemlich gar nichts, was die Bullen den Verkäufern ernsthaft entgegenzusetzen haben.
28.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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