Die Deutsche Bank wagt sich an einen Ausblick für 2024 und zeichnet dabei insgesamt ein recht positives Bild
Damit dürften die Börsianer zufrieden sein
Das Börsenjahr neigt sich seinem Ende zu und schon am kommenden Freitag wird zum letzten Mal im Jahr 2023 die Schlussglocke an den Märkten läuten. Da wird es höchst Zeit, sich Gedanken um das anstehende Jahr zu machen. Bei der Deutschen Bank ist genau das bereits geschehen und die Aussichten hören sich erst einmal gut an.
Beispielsweise rechnet die Deutsche Bank (DE0005140008) damit, dass die Aktienmärkte sich auch im nächsten Jahr grundsätzlich positiv entwickeln werden und stellt damit, wenn auch unter Vorbehalt, potenziell eine Fortsetzung der jüngsten Rallye von DAX und Co. in Aussicht. Mit Rückenwind wird unter anderem aufgrund der Zinssituation gerechnet. Immer mehr hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass die Notenbanken endlich die Zinswende einläuten werden.
Zwar ist auch davon die Rede, dass Zinssenkungen auf Seiten der Aktionäre als Ausdruck von hartnäckigen Inflationsängsten gedeutet werden könnten. Dem gegenüber steht aber die Unterstellung einer wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit, was aller Voraussicht nach höher gewichtet werden dürfte. Ohnehin lecken sich in manchen Segmenten die Anleger schon regelrecht die Finger nach nachlassenden Zinsen, allen voran bei Immobilien.
Die Deutsche Bank bevorzugt die USA
An den Aktienmärkten erkennt die Deutsche Bank das größte Potenzial an den US-Märkten, wo mit Gewinnsteigerungen im niedrigen zweistelligen Bereich gerechnet wird. Europa wird es zur gleichen Zeit den Prognosen der Experten zufolge nur in den hohen einstelligen Bereich schaffen. Daraus ergeben sich Aussichten auf weiter anziehende Aktienkurse. Gemeint dürften hier unter anderem die großen Tech-Konzerne sein, auch wenn sie nicht namentlich erwähnt wurden. Gerade bei Nvidia, Microsoft und Appel rechnen aber viele Analysten mit weiteren neuen Kursrekorden.
Vollkommen risikofrei wird es im Jahr 2024 natürlich nicht werden und die Deutsche Bank erkennt vor allem für Aktien aus den Bereichen HealthCare, Basiskonsumgüter und Versorger aufkommenden Gegenwind. Zudem könnte die sich zuspitzende Immobilienkrise in China sich ausweiten und auch in hiesigen Gefilden manchen Anleger verschrecken. Dazu gesellen sich die bekannten geopolitischen Risiken, wozu auch die ungelöste Taiwan-Frage und die US-Wahlen im November zählen.
Empfohlen wird Anlegern vor diesem Hintergrund zu einem „aktiven Risikomanagement“. Damit ist nicht etwa gemeint, Risiken grundsätzlich aus dem Weg zu gehen. Solche sollten nach dem Dafürhalten des Frankfurter Geldhauses aber möglichst breit gestreut werden. Damit sollen einerseits Chancen auf hohe Gewinne gewahrt werden, während auf der anderen Seite der eine oder andere Rückschlag sich verkraften lässt. Es ist mehr oder minder der klassische Ansatz, nicht alle Eier nur in einen Korb zu legen.
Und wie ist es um die Deutsche Bank bestellt?
Zur eigenen Aktie gibt die Deutsche Bank freilich keine Prognose ab, wenngleich es um das Papier derzeit alles andere als schlecht bestellt ist. Zuletzt tanzte der Titel um seine Jahreshochs herum und konnte endlich die Rückschläge aus dem Frühjahr vollständig verkraften. Das macht Hoffnung, dass es 2024 endlich für eine Rallye reichen könnte, welche nach Ansicht manch anderer Analysten ohnehin schon lange überfällig wäre. Der erfolgreiche Konzernumbaue in Verbindung mit gestiegenen Zinserträgen scheint im Kurs noch nicht adäquat abgebildet zu werden.
Das offensichtlichste Risiko ist, dass die Zinserträge aufgrund möglicher Zinssenkungen wieder nachgeben könnten. Allerdings könnte die Deutsche Bank in einem solchen Fall noch immer von einer Wiederbelebung der Wirtschaft und einer steigenden Nachfrage nach neuen Krediten profitieren. Solange Fed und EZB nicht schlagartig wieder zu Null- oder Negativzinsen wechseln, bleiben die Aussichten auch unter der Annahme einer einsetzenden Zinswende freundlich. Ein klarer Aufwärtstrend lässt sich auch im Chart erkennen, der allein in den vergangenen vier Wochen um zwölf Prozent zulegen konnte. Rechnen sollten Anleger aber auch mit möglichen Gewinnmitnahmen auf dem Niveau vergangener Höchststände, weshalb Letztere vielleicht nicht unbedingt den besten Zeitpunkt für einen Neueinstieg bieten.
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27.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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