Trotz Digitalisierung will die Deutsche Bank auch den Filialen treu bleiben
Lohnt sich das?
In kaum einer Branche hat die Digitalisierung derart große Spuren hinterlassen wie bei den Banken. Mittlerweile bevorzugen es die meisten, ihre Bankgeschäfte bequem vom heimischen Rechner oder dem Smartphone aus zu erledigen. Die Notwendigkeit für Bankfilialen wird da immer mehr in Frage gestellt und nicht ohne Grund hat auch die Deutsche Bank ihr Filialnetz mittlerweile spürbar ausgedünnt.
Vollständig verabschieden davon will die Deutsche Bank (DE0005140008) sich aber nicht, wie Lars Stoy als Leiter für Privatkunden von Deutscher Bank und Postbank gegenüber der Funke-Mediengruppe verriet. Wenigstens bis Ende des kommenden Jahres soll das „flächendeckende“ Filialnetz Bestand haben, welches derzeit aus 400 Filialen der Deutschen Bank besteht. Damit soll auch sichergestellt werden, jederzeit vom Kunden „sinnvoll erreichbar“ zu sein.
Wohin sich das Ganze in ferner Zukunft entwickelt, ist natürlich noch einmal eine andere Frage. Zumindest für den Moment erscheint das Vorgehen der Deutschen Bank aber nicht verkehrt. Denn zum einen gibt es noch immer genügend Menschen, die eine persönliche Beratung bevorzugen und zum anderen gibt es Anzeichen dafür, dass eine solche gerade in Krisenzeiten wieder verstärkt genutzt wird.
Billig ist es freilich nicht, sich ein solches Filialnetz zu leisten. Die Deutsche Bank hebt sich damit aber auch von ihren Mitbewerberinnen ab, weshalb das Festhalten daran auch aus Anlegersicht nicht unbedingt negativ zu bewerten ist. An der Börse spielen aber zugegebenermaßen andere Dinge eine Rolle.
Chancen und Risiken für die Deutsche Bank
Zentraler Mittelpunkt für die Deutsche Bank-Aktie bleiben aktuell weiterhin die Zinsentwicklung und die Furcht vor einer möglichen Rezession. Letztere führte gestern mal wieder zu Verlusten und es ging bis auf 10,21 Euro in die Tiefe. Damit bleibt es aber noch bei einem ansehnlichen Niveau. Die große Frage lautet aktuell, wie schwer die schwächelnde Wirtschaft das Geldhaus im kommenden Jahr treffen könnte. Eine verlässliche Antwort darauf gibt es noch immer nicht.
29.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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