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Die Deutsche Bank freut sich über satte Gewinne, behält aber weiterhin den Sparstrumpf an

Die Anleger bleiben zurückhaltend

NTG24 - Die Deutsche Bank freut sich über satte Gewinne, behält aber weiterhin den Sparstrumpf an

 

Angesichts der gestiegenen Zinsen zeichnete sich bereits ab, dass die Deutsche Bank gute Ergebnisse im ersten Quartal erzielen würde. Die Erwartungen konnten aber noch einmal übertroffen werden und das Frankfurter Geldhaus freute sich über einen Milliardengewinn. Trotz dieser positiven Entwicklung sollen aber weiterhin Kosten eingespart werden, um die Gewinne noch mehr in die Höhe zu treiben.

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Konkret informierte die Deutsche Bank (DE0005140008) darüber, im ersten Quartal des laufenden Jahres einen Gewinn von 1,158 Milliarden Euro erzielt zu haben. Analysten rechneten im Vorfeld lediglich mit 977 Millionen Euro, wie die „FAZ“ berichtet. Diese Prognose konnte mal eben um mehr als zehn Prozent übertroffen werden und die Deutsche Bank befindet sich damit offensichtlich auf einem guten Weg. Schon zum elften Mal in Folge gelang es dem Institut, schwarze Zahlen zu schreiben. Gerade nach den jüngsten Verwerfungen im Bankensektor ist das ein wichtiges Signal.

Beim Vorsteuergewinn konnte die Deutsche Bank nach eigenen Angaben mit 1,85 Milliarden Euro sogar so viel wie seit rund zehn Jahren nicht mehr verdienen. Christian Sewing sprach da von einer guten Ausgangslage, um die für das Jahr 2025 gesteckten Ziele entweder zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Zum Nachteil der Anleger soll das nicht sein.

 

Die Deutsche Bank spart weiter

 

Den Geldsegen nutzt die Deutsche Bank allerdings nicht als Argument, um die Zügel wieder locker zu lassen. Stattdessen sollen Kosten frei nach dem Motto „Spare in der Zeit“ weiter gesenkt werden. Angekündigt wurden 2,5 Milliarden Euro an Kosteneinsparungen, nachdem zuvor lediglich 2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt wurden. Funktionieren soll dies unter anderem durch eine Verkleinerung des Baufinanzierungsgeschäfts, was angesichts eines eher schleppenden Immobilienmarktes nachvollziehbar erscheint.

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Werbebanner EMH PM TradeEs soll aber auch Stellenstreichungen im Privatkundengeschäft sowie bei Infrastrukturfunktionen geben. Noch im laufenden Quartal soll damit begonnen werden, fünf Prozent der Stellen im kundenfernen Bereich abzubauen sowie Neueinstellungen einzuschränken. Der Fokus soll dabei gezielt auf Mitarbeiter mit höheren Gehältern liegen. In welchem Umfang der Stellenabbau genau stattfinden wird, ließ die Deutsche Bank allerdings noch offen. Bezweckt werden sollen mit den Einsparungen noch höhere Gewinne und damit auch bessere Dividenden für die Aktionäre.

Jene bedankten sich für diese Ambitionen am Donnerstag mit Kursgewinnen in Höhe von 2,47 Prozent. Das ist recht ansehnlich, reicht aber nicht aus, um in der Charttechnik neue Signale zu hinterlassen. Die Aktie der Deutschen Bank legt gestern bis auf 9,79 Euro und blieb der psychologisch wichtigen 10-Euro-Marke damit fern. Aus der Hand gegeben werden musste jene nach den Kurskapriolen im März und kürzliche Berichte von US-Banken ließen rissen bei den Aktionären zuletzt solche Wunden wieder auf. Die Deutsche Bank war und ist an all dem zwar ziemlich unbeteiligt, was die Sorgen an den Märkten aber nur bedingt dämpfen kann.

 

Da muss noch mehr kommen

 

Während es bei der Deutschen Bank auf fundamentaler Seite brummt, bleibt die Lage an der Börse einigermaßen angespannt. Die Aussicht auf höhere Dividenden ist nett, aber nicht allzu viel wert, solange es dafür keine konkreten Zahlen oder Zeiträume gibt. Derweil bleiben die Sorgen um die Stabilität der Banken latent vorhanden. Konkrete Gründe dafür gibt es bei der Deutschen Bank nicht, doch die Aktionäre wurden jüngst daran erinnert, wie schnell und heftig ein Bank Run gerade im digitalen Zeitalter vonstattengehen kann.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs dürfte noch eine Weile dauern, bis über solche Angelegenheiten Gras gewachsen ist und bis dahin bleibt die Deutsche Bank-Aktie wahrscheinlich eine volatile und einigermaßen riskante Angelegenheit. Gleichwohl bietet das Papier mit einer vergleichsweise geringen Bewertung momentan auch einige Chancen. Interessant ist das Ganze auf jeden Fall. Wer hier investiert, sollte aber in jedem Fall starke Nerven mitbringen. Es lässt sich kaum vorhersagen, ob die nächsten schlechten Neuigkeiten nicht schon hinter der nächsten Ecke lauern und die Börsianer reagieren auf solche derzeit sehr sensibel.

 

28.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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