Deutsche Bank und Co. kommen WhatsApp-Chats teuer zu stehen
Das gefällt den Aktionären überhaupt nicht
In dem schon länger schwelenden Streit rund um private Chats von Mitarbeitern großer Banken, in denen geschäftliche Gespräche geführt wurden, hat die US-Börsenaufsicht SEC kürzlich eine Strafe für gleich 16 große Banken ausgesprochen. Die entsprechenden Zahlungen gehen in die Milliarden.
Erwischt hat es auch die Deutsche Bank (DE0005140008) in Form der Deutsche Bank Securities. Wie auch Credit Suisse (CH0012138530), Citigroup (US1729674242) und andere muss das Unternehmen eine Strafe zwischen 10 und 125 Millionen USD zahlen. Wie hoch genau die Strafzahlungen im Einzelfall sind, war der Meldung gestern nicht zu entnehmen. In jedem Fall ist es aber ein weiterer Rückschlag für die Aktie der Deutschen Bank, denn die Aktionäre reagierten sichtlich enttäuscht auf das Ganze.
Um 3,37 Prozent ging es mit den Kursen abwärts, womit die Deutsche Bank bei 7,85 Euro und damit erstmals seit Mitte Juli wieder unter die Marke von 8 Euro landete. Dabei hatten die Anteilseigner tatsächlich noch Glück, dass es nicht noch schlimmer kam. Nur aufgrund einer allgemeinen Erholung konnte die Deutsche Bank-Aktie sich im späten Handel noch etwas erholen. Zuvor ging es zeitweise bis auf 7,49 Euro abwärts.
Nicht besser wird die Angelegenheit dadurch, dass die Deutsche Bank erst kürzlich über einen Vergleich in einem Verfahren rund um den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein informierte. Die Geldabflüsse bei dem Finanzinstitut mehren sich gerade in kurzer Zeit, während die Anleger sorgenvoll einer drohenden Rezession entgegenblicken. Kursverluste sind da natürlich programmiert.
Die Deutsche Bank gelobt Besserung
Immerhin sprach die Deutsche Bank davon, bereits Maßnahmen ergriffen zu haben, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Zudem habe man stets eng mit den Ermittlern zusammengearbeitet. Das ist natürlich ein löbliches Verhalten, doch für die Anleger nur ein schwacher Trost und schon gar keine Grundlage für eine Erholung an der Börse. Bleibt nur zu hoffen, dass zumindest die Marktstimmung sich wieder etwas steigern kann.
29.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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