Die Deutsche Bank muss sich mal wieder mit Gerichten auseinandersetzen
Das will man nicht auf sich sitzen lassen
Es vergeht wahrscheinlich kein Tag, an dem die Deutsche Bank nicht irgendwo auf dem Planeten Ziel einer Klage wäre. In den Vereinigten Staaten verlangt nun der ehemalige Händler Matthew Connolly Schadenersatz von einem früheren Arbeitgeber, und das nicht zu knapp. 150 Millionen USD werden verlangt.
Hintergrund des Ganzen ist der Skandal um Libor-Zinssätze, in den auch die Deutsche Bank (DE0005140008) verwickelt war. Das Geldhaus sah sich jedoch nie als Ganzes in der Verantwortung, sondern verwies auf „Einzelpersonen“ im Konzern. Als eine solche wurde wohl auch Connolly identifiziert, es folgte darauf ein Strafverfahren, welches ihn zu neun Monaten Hausarrest und einer Geldstrafe von 100.000 USD verdonnerte.
Das Urteil hatte jedoch keinen Bestand, wie die „FAZ“ zu berichten weiß. Connolly sieht sich nun als Sündenbock der Deutschen Bank und bemüht sich darum, seinen Ruf wieder herzustellen. Dreistellige Millionenbeträge als Schadenersatz dürften für ihn aber ebenfalls eine große Motivation sein.
Die Deutsche Bank weigert sich freilich, derartige Zugeständnisse zu machen. Laut der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ sieht das Frankfurter Geldhaus keinerlei Fehlverhalten bei sich und der Kläger habe keinerlei Beweise vorgelegt, dass die Strafverfolgung des ehemaligen Händlers durch die Deutsche Bank in die Wege geleitet wurde oder es falsche Angaben über ihn gegeben hätte. Eine Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wird zwar eingeräumt, jene sei aber nicht aus bösem Willen heraus geschehen.
Die Schlammschlacht geht weiter
Das letzte Wort in der Angelegenheit ist noch nicht gesprochen und sicherlich wird es rund um den Fall noch die eine oder andere Schlagzeile geben. Die Aktionäre haben sich an solche juristischen Auseinandersetzungen aber schon weitgehend gewöhnt und so gibt es keine nennenswerten Auswirkungen auf den Aktienkurs der Deutschen Bank. Der bastelt momentan weiterhin fröhlich an einer Erholung. Seit Anfang Oktober ging es schon um mehr als 50 Prozent in die Höhe.
17.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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