Trotz anhaltender Diskussionen und viel Kritik holt die Deutsche Bank zum Gegenschlag aus
So darf es gerne weitergehen
Anders als einige US-Banken konnte die Deutsche Bank sich bisher nicht zu einem vollständigen Abschied seiner Russland-Geschäfte hinreißen lassen. Das führt zu allerlei Kritik sowohl von Verbrauchern als auch einigen Vertretern der Politik. Aus der Ruhe bringen lässt das Geldhaus sich dadurch aber nur bedingt.
Wie die „Tagesschau“ gestern berichtete, bekräftigte die Deutsche Bank (DE0005140008) noch einmal ihren Anspruch, das Russland-Geschäft zumindest zu Teilen weiter zu betreiben. Die Verantwortlichen sind aber dichtlich um Relativierung bemüht. So ist nun etwa die Rede davon, dass durch die eigenen Aktivitäten internaiotnalen Kunden dabei geholgen werden soll, ihre Aktivitäten in Russland herunterzufahren.
Gleiches habe die Deutsche Bank selbst schon seit einigen Jahren gemacht, wie das Management immer wieder betont. Immerhin wurde auch bereits das Neukundengeschäft eingestellt, ansonsten sieht aber alles nach einem Abschied auf Raten aus. Einige spittzüngige Beobachter fürhen das auch auf die Ankündigung Russlands zurück, dass Assets von ausländischen Firmen, die dem Land den Rücken kehren, möglicherweise beschlagnahmt werden könnten.
Beim Aktienkurs spielte all das im gestrigen Handel aber nur eine untergeordnete Rolle. Die Aktie der Deutschen Bank konnte sich zuletzt sichtlich erholen und um gleich acht Prozent auf 10,36 Euro in die Höhe schießen. Rückenwind gab es dabei von den Analysten der DZ Bank, welche das Kursziel zwar von 14,20 Euro auf 12,50 Euro senkten, gleichzeitig aber weiterhin eine Kaufempfelung aussprechen und auf die Fortschritte bei der Transformation des Finanzinstituts hinweisen.
Es kann alles passieren
Nach wie vor bleibt die Ausgangslage für die Deutsche Bank recht prekär und zu weiten Teilen unberechenbar. Aussichten auf steigende Zinsen spielen nur noch eine utnergeordnete Rolle, was der Ende Januar gestarteten Erholung einen ordentlichen Dämpfer verpasste. Was in Russland in naher Zukunft geschieht, steht derweile in den Sternen. Die möglichen Szenarien erstrecken sich bis zu einer Staatspleite noch im Laufe dieser Woche und auch neue Sanktionen sind immer wieder im Gespräch. Die könnten es dem deutschen Geldhaus irgendwann aus praktikablen Gründen unmöglich machen, weiterhin Geschäfte irgendeiner Art in Russland zu betreiben. Aufgrund der vielen Unsicherheiten können die Anleger sich auf den jüngsten Kursgewinnen keinesfalls ausruhen.
15.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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