Gerät die Deutsche Bank durch Sanktionen gegen Russland unter die Räder?
Die Zeiten bleiben unruhig
Das Wochenende war bestimmt von einer beispiellosen Einigkeit westlicher Partner, welche weitere heftige Sanktionen gegen Russland auf den Weg brachten. In erster Linie sollten die russische Banken und auch die dortige Zentralbank treffen. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass auch europäische Geldhäuser in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.
Zwar bemühte sich vor allem Deutschland darum, negative Folgen von Schritten wie dem Swift-Ausschluss russischer Banken so gering wie möglich zu halten, indem es etwa Ausnahmen für die Zahlung von Verbindlichkeiten geben wird. Allerdings behält man sich ausdrücklich das Recht vor, hier noch einmal nachzujustieren, sollte Russland in irgendeiner Form die neu auferlegten Beschränkungen zu umgehen versuchen.
Das führt an der Börse letztlich dazu, dass weiterhin große Unsicherheit herrscht und auch die Deutsche Bank (DE0005140008) zumindest etwas in Mitleidenschaft gezogen wird. Es wird zwar munter spekuliert, abschließend einschätzen lässt sich aber nicht, welche Folgen nach den jüngsten Beschlüssen tatsächlich zu erwarten sind. Anleger sollten in der neuen Woche zunächst wieder mit sinkenden Kursen rechnen.
Zusätzlich belastet wird die Deutsche Bank aufgrund von Erwartungen, dass die Zinsschritte im Westen nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine wohl doch noch etwas länger auf sich warten lassen könnten, während die Inflation regelrecht explodieren könnte. Noch vor einer Woche bekam die Deutsche Bank Auftrieb aufgrund der Aussicht darauf, im Laufe des Jahres auch im Alltagsgeschäft wieder ansehnliche Gewinne zu erwirtschaften. Mittlerweile dürfte daran kaum noch jemand einen Gedanken verschwenden.
Ein notwendiges Übel?
Während die Börsen bei der Entstehung dieses Artikels noch geschlossen waren, wurde im Netz bereits heftig diskutiert. Viele zeigen Verständnis dafür, dass hiesige Unternehemn durch die Sanktionen gegen Russland etwas unter Druck geraten. Es wird aber auch gefordert, soweit wie möglich gegenzusteuern, um vor allem die Aktionäre nicht über Gebühr zu belasten. Letztlich wird die Politik aber kaum vorhersehen können, wie die Anleger sich verhalten werden. Jenen ist nur zu empfeheln nicht in völlige Panik zu verfallen.
Schließlich zeichnete sich zuletzt bereits ab, dass die Börse auch diese Krise letztlich überstehen werden und das mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar ohne den ganz großen Crash. Gelegentliche (heftige) Schwankungen dürfte es jetzt aber öfters zu sehen geben, gerade auch bei der Deutschen Bank.
28.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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