Die Deutsche Bank trotzt der miesen Stimmung an den Börsen
Ein gutes Signal?
Dow Jones und DAX mussten gestern wieder einmal schwere Rückschläge verzeichnen, womit Erholungen vom Vortag sich schon wieder weitgehend in Luft auflösten. Nahezu keine Aktie konnte sich dem Abwärtssog entziehen, der nach Ansicht von Experten vor allem durch ernüchterne Aussichten bei Snap zustande kam.
Lediglich zwei Titel im DAX konnte letztlich grüne Vorzeichen vorweisen und einer davon war die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008). Mit einem Plus von 0,66 Prozent hat die nicht unbedingt Bäume ausgerissen. Zumindest gelang es den Käufern damit aber, die wichtige Marke von 10 Euro zu verteidigen. Angesichts der aktuellen Stimmung an den Märkten ist das mindestens schon ein Achtungserfolg.
Damit lebt die Hoffnung weiter, dass die Deutsche Bank endlich die Wende hinbekommt und nach einer mehr als zehn Jahre andauernden Durststrecke wieder mehr in Richtung Norden orientieren kann. Die Voraussetzungen dafür sind grundsätzlich gut. Schließlich könnte das Geldhaus potenziell einer der wenigen Profiteure der in den USA bereits eingeleiteten und hierzulande bevorstehenden Zinswende sein.
Sorgen um eine schwächelnde Konjunktur und allerlei besorgniserregende politische Entwicklungen lassen sich allerdings nicht einfach ausblenden und so stehen die jüngsten Zugewinne bei der Deutschen Bank noch immer auf wackeligen Beinen. Ein großes Fragezeichen sind derzeit auch Handelsbeziehungen zwischen dem Westen und China, nachdem kürzlich schonungsfrei offengelegt wurde, welche Abscheulichkeiten Peking in Umerziehungslagern in Xinjiang mindestens toleriert, wenn nicht gar aktiv fördert.
Licht und Schatten
Unter dem Strich hat die Deutsche Bank schon schlechtere Tage gesehen – aber eben auch schon deutlich bessere. Solange die Linie bei 10 Euro verteidigt werden kann, gibt es durchaus Grund für Optimismus. Um einen zweifelsfreien Aufwärtstrend begründen zu können, werden die Bullen aber noch ordentlich nachlegen müssen. Das dürfte ihnen momentan mehr als schwerfallen und weitere schlechte Neuigkeiten könnten wieder für Verkaufsdruck sorgen. Die Aktie ist daher unverändert mit großer Vorsicht zu behandeln, trotz der grundsätzlichen Chancen auf ein ansehnliches Comeback.
25.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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