Die Deutsche Bank sieht dem Swift-Ausschluss russischer Banken gelassen entgegen
Bald wieder im Aufwind?
Banken hatten an der Börse zu Wochenbeginn alles andere als einen leichten Stand. Die neueste Sanktionsrunde der westlichen Partner ließ die wenigen russischen Bankenaktien, die gestern noch irgendwo gehandelt werden konnten, ins Bodenlose stürzen. Hiesige Geldhäuser gerieten ebenfalls etwas unter Druck, die Deutsche Bank setzte sich mit Verlusten von 5,2 Prozent ans Ende des DAX.
Grund dafür dürfte sein, dass die massiven Sanktionen gegenüber Russland zu Sorgen führen, dass auch die Deutsche Bank (DE0005140008) unter Druck geraten könnte. Unter anderem gibt es Bedenken, dass der Ausschluss mehrerer russischer Institute vom Zahlungssystem Swift letztlich auch hierzulande für spürbare Folgen sorgen könnte.
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sieht in dieser Hinsicht aber keine Probleme. Wie die FAZ in der Nacht zu Dienstag berichtete, spricht der ebenfalls als Präsident des Bundesverbands deutscher Banken tätige Manager davon, dass es nur wenige Risiken für die Branche gebe. Das wird damit begründert, dass die hiesigen Geldhäuser ihr Engagement in Russland schon nach der Annexion der Krim im Jahr 2014 stark reduziert hätten.
Außerdem verweist Sewing darauf, dass die Sicherheitspuffer höher als je zuvor wären und sieht sich damit auf etwaige Verwerfungen gut vorbereitet. Bleibt abzuwarten, ob die Anleger sich von derartigen Aussagen beruhigen lassen. Zumindest gestern dominierte an den Märkten noch die Sorge, dass die westlichen Partner sich mit den heftigen Maßnahmen gegenüber Russland zumindest teilweise ins eigene Flesich schneiden könnten.
Die Unsicherheit bleibt bestehen
Ob nun konkrete Risiken für deutsche Banken bestehen oder nicht, soll an dieser Stelle gar nicht weiter erörtert werden. Fest steht aber dass die Anleger sichtlich verunsichert sind und allein das reicht schon aus, um der Aktie der Deutschen Bank für den Moment einen weiteren Aufwärtstrend zu verwehren. Das gilt vor allem mit Blick darauf, dass im Westen teilweise bereits weitere Sanktionen gegen Russland vorbereitet werden. Mittlerweile ist auch klar, dass dabei Nachteile für die eigenen Wirtschaft wenigstens teilweise durchaus in Kauf genommen werden. Eine gewisse Vorsicht ist daher sicher nicht unangebracht.
01.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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