Die Deutsche Bank arbeitet sich an der EU ab und fordert ein Ende der Boni-Obergrenze für Banker
Großbritannien gilt als Vorbild
Die von 2007 bis 2009 laufende Finanzkrise hat in der Branche tiefe Spuren hinterlassen. Auch die Politik sah sich zum Handeln gezwungen und in der EU gelten seither strenge Regeln, wenn es um Boni für Banker geht. Jene dürfen seither maximal 200 Prozent des Regelgehalts betragen. Mit dieser Regelung ist aber längst nicht jeder zufrieden.
Wie die „FAZ“ berichtet, kritisierte jüngst die Deutsche Bank (DE0005140008) eben diese Regelung. CEO Christian Sewing sprach bei einer Veranstaltung der „Financial Times“ davon, dass eine Abschaffung der EU-Vorgabe in Erwägung gezogen werden solle. Auf diesem Wege erhofft man sich, in Zukunft wieder konkurrenzfähiger zu werden.
Als Beispiel für ein solches Vorgehen wurde Großbritannien genannt. Dort wurde die EU-Regelung nach dem Brexit zuletzt ersatzlos gestrichen und die Geldhäuser haben bei der Vergabe von Boni wieder weitgehend freie Hand. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dies für Banker durchaus verführerisch ist. Allerdings wurden die derzeit bestehenden Regeln freilich nicht ohne Grund eingeführt.
Verhindert werden soll mit dem Boni-Deckel, dass Banker sich auf allzu riskante Geschäfte einlassen, durch die im Zweifel eine handfeste Krise ausgelöst werden könnte. Auch Christian Sewing betont, dass bei einer Abschaffung keine Kultur einer übermäßigen Risikobereitschaft entstehen solle. Wie genau dies dann verhindert werden soll, darauf ging er aber nicht näher ein.
Deutsche Bank: Unter Druck?
Der Konkurrenzdruck scheint sich bei der Deutschen Bank immer mehr bemerkbar zu machen. Immer mehr drängen internationale Banken auf den deutschen Markt. JPMorgan Chase musste seine Pläne zuletzt zwar nach hinten verschieben, hält an der Einführung eines Direktbank-Angebots aber klar fest. Vielleicht auch deshalb macht man sich in der Chefetage der Deutschen Bank gerade Gedanken darüber, wie die eigenen Banker gehalten und neue gefunden werden können. Die Anleger betrachten all das aber noch eher entspannt.
Deutsche Bank AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Deutsche Bank AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Deutsche Bank AG-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Deutsche Bank AG - hier weiterlesen...
30.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)