Die Deutsche Bank kann mit Zahlen punkten und die Anleger gönnen der Aktie deutliche Aufschläge
Die Aktionäre zeigen sich zufrieden
Die Aktie der Deutschen Bank konnte am Donnerstag zeitweise um mehr als fünf Prozent zulegen und sich damit an die Spitze im DAX setzen. Bis Handelsschluss blieben immerhin noch Zugewinne von knapp drei Prozent übrig und zu Handelsschluss standen respektable 12,39 Euro auf dem Ticker. Zustande gekommen sind die Aufschläge aufgrund der vorgestellten Zahlen für das vergangene Jahr.
Um sechs Prozent konnte die Deutsche Bank (DE0005140008) ihre Umsätze im vergangenen Jahr steigern und damit insgesamt 28,9 Milliarden Euro erreichen. Der Gewinn vor Steuern legte um immerhin zwei Prozent bis auf 5,7 Milliarden Euro zu. Aufgrund einer höheren Steuerlast sank der Nettogewinn zwar um 16 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Das ist für die Anleger aber verschmerzbar, da damit noch immer die Konsensschätzung der Analysten übertroffen werden konnte.
Tatsächlich zeigten sich manche Experten vor den Zahlen noch eher skeptisch und zum Teil wurden die Kursziele für die Deutsche Bank-Aktie zuletzt gesenkt. Vorsichtiger wurde beispielsweise die Citigroup, die aktuell nur noch eine neutrale Haltung einnimmt. Mit den nun vorgestellten Zahlen konnte die Deutsche Bank den Skeptikern aber zunächst etwas Wind aus den Segeln nehmen.
Gute Aussichten für die Deutsche Bank
Erfreuliche Zahlen für das vergangene Jahr sind eine Sache, doch bekanntlich investiert man an der Börse in die Zukunft. Weitaus wichtiger ist daher für den Aktienkurs die weitere Prognose, welche sich im Falle der Deutschen Bank aber ebenfalls sehen lassen kann. Das Ertragsziel für 2025 wurde um zwei Milliarden Euro auf nun 32 Milliarden Euro angehoben. Darüber hinaus werden Geschenke an die Aktionäre in Form höherer Ausschüttungen in Aussicht gestellt.
Im ersten Halbjahr sollen Aktien im Wert von 675 Millionen Euro zurückgekauft werden, was für den Aktienkurs weiteren Rückenwind verspricht. Bei der Dividende rechnet die Deutsche Bank mit 0,45 Euro je Aktie und 2025 sollen es dann schon ein Euro je Anteilsschein sein. Auch abseits des Aktienkurses zeichnet das Institut damit eine sehr erfreuliche Zukunft für die eigenen Aktionäre. Die gute Stimmung am Donnerstag ist daher nachvollziehbar.
Erreicht werden sollen bessere Zahlen nicht nur durch steigende Erträge. Die Deutsche Bank setzt auch ihren Sparkurs fort und kündigte an, weltweit weitere 3.500 Stellen zu streichen. Davon sollen in erster Linie kundenferne Bereiche betroffen sein, wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist. Aufgrund hoher Investitionen in bessere Prozesse und neue Technologien sei es möglich, einige Mitarbeiter durch automatisierte Systeme zu ersetzen. Weiter ins Detail gingen die Verantwortlichen allerdings nicht.
Ein wichtiger Schritt für die Deutsche Bank
Die vorgelegten Zahlen der Deutschen Bank sind nicht unbedingt sensationell und es gibt auch noch immer kritische Stimmen, die an den Renditezielen der Bank zweifeln. Doch selbst die Kritiker werden wohl eingestehen können, dass der Konzern sich grundsätzlich auf dem richtigen Weg befindet. Dies scheint im Aktienkurs auch nach den Zugewinnen am Donnerstag bisher nicht adäquat eingepreist zu sein. Dementsprechend bietet sich in der Theorie auch durchaus noch Aufwärtspotenzial.
Positive Impulse liefern derweil auch die Notenbanken, die sich beim Thema Zinssenkungen noch sichtlich zurückhalten. EZB und Fed wollen auf keinen Fall riskieren, durch vorschnelle Entscheidungen die Inflation wieder in die Höhe zu treiben. Das könnte für die Deutsche Bank noch eine etwas längere Phase mit hohen Zinserträgen bedeuten, was für die Aktionäre natürlich nur zu begrüßen wäre. An den Märkten wird zwar noch immer damit gerechnet, dass die Zinsen im Laufe des Jahres nachgeben werden. Es kristallisiert sich aber immer mehr heraus, dass die Zinswende eher gemächlich denn schlagartig ablaufen wird. Das eröffnet der Deutschen Bank durchaus Chancen, wenngleich sich daraus noch keine Garantien für weitere Kursgewinne ableiten lassen.
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02.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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