Verdi ist wenig begeistert von den geplanten Filialschließungen der Deutschen Bank und ruft Angestellte der Postbank zum Protest auf
So macht man sich keine Freunde
Die IT-Probleme bei der Postbank sind noch immer nicht behoben, da kündigte die Deutsche Bank unlängst einen weitreichenden Abbau der Filialen an und damit eine Transformation hin zu einer Bank, die in Zukunft in erster Linie digital auftreten soll. Das Timing dafür hätte schlechter kaum sein können und nun zeigen sich auch die Gewerkschaften wenig begeistert von der geplanten Schließung von rund der Hälfte der Filialen.
Bei Verdi wird über große Verunsicherung und Unverständnis in der Belegschaft der Postbank gesprochen. Die Pläne der Deutschen Bank (DE0005140008) sind für die Gewerkschaft nicht nachvollziehbar. Nun wurden die Angestellten dazu aufgerufen, der Deutschen Bank ihren Unmut offen mitzuteilen. Dazu soll es bereits heute bei einer Betriebsversammlung in Hamburg Gelegenheit geben. In den nächsten beiden Tagen soll es auch in Stuttgart und München Protestbekundungen geben.
Die Deutsche Bank reagierte darauf bisher noch nicht, bezeichnet die Filialschließungen aber als alternativlos. Auch Stellenstreichungen lassen sich laut Privatkundenchef Claudi de Sanctis nicht vermeiden. Genaue Zahlen dazu wollte der Manager bisher aber nicht nennen und verwies stattdessen auf Verhandlungen mit Vertretern der Arbeitnehmer.
Die machen nun schon früh auf sich aufmerksam, und vermutlich steckt dahinter ein Stück weit auch reine Taktik. Denn je mehr das Thema an die Öffentlichkeit getragen wird, desto mehr Nachdruck können die Gewerkschaften ihren Forderungen verleihen, wie auch immer jene letztlich im Detail aussehen mögen. Die Deutsche Bank riskiert derweil, ihren ohnehin schon ramponierten Ruf weiter zu beschädigen.
Die Deutsche Bank lässt Fingerspitzengefühl vermissen
Ob die Filialschließungen mitsamt Stellenstreichungen wirklich unumgänglich sind, das lässt sich an dieser Stelle nicht abschließend klären. Doch selbst unter dieser Annahme hätte die Deutsche Bank wahrlich eine bessere Figur bei der Kommunikation abgeben können. Viele Angestellte erfuhren von den Plänen aus der Zeitung und sind entsprechend schwer verunsichert. Die Kundschaft bangt derweil um lokale Filialen, während das digitale Angebot teils massive Probleme verursacht. Vertrauen schafft die Deutsche Bank damit nicht. Die Anleger nehmen es bisher gelassen zur Kenntnis, was aber auch nicht unbedingt so bleiben muss.
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07.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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