Heidelberg Materials will Zement ohne CO2-Fußabdruck herstellen, die Deutsche Bank nimmt Kurs auf ihr Jahreshoch, Infineon bastelt an einer Erholung und Zalando profitiert von steigender Konsumlust!
Diese vier Aktien verhalfen dem DAX zu neuen Rekorden!
Nach wie vor herrscht in Deutschland mit Blick auf die Wirtschaft eine deprimierende Stimmung. Im krassen Gegensatz dazu konnte der DAX gestern erstmals überhaupt die Marke von 20.000 Punkten erklimmen und damit neue Rekorde aufstellen. Es gibt viele Erklärungen, woran das liegen mag. Einige verweisen darauf, dass die DAX-Konzerne etwa 80 Prozent ihrer Geschäfte im Ausland machen. Andere sprechen von positiven Effekten durch weitere Zinssenkungen, die im Voraus eingepreist werden.
Doch was auch immer der Grund sein mag: an der Börse herrscht nach wie vor beste Stimmung. Angeführt wurde der DAX gestern von Heidelberg Materials (DE0006047004). Kursgewinne von 3,2 Prozent beförderten die Aktie bis auf 123,85 Euro zu Handelsschluss. Im späten Handel konnte bei 124,10 ein neues Allzeit-Hoch etabliert werden. Positiv reagierten die Anteilseigner damit auf die Fertigstellung einer CO2-Abscheideanlage im Zementwerk im norwegischen Brevik. Damit soll in Zukunft Zement ganz ohne CO2-Fußabdruck entstehen.
Es handelt sich um das erste Projekt, welches im industriellen Ausmaß CO2 einfangen und tief unter dem Meeresboden vergraben soll. Nach Inbetriebnahme sollen jedes Jahr 400.000 Tonnen verflüssigtes CO2 per Schiff abtransportiert werden. Das hilft Heidelberg Materials nicht nur bei der Einhaltung von aktuellen und zukünftigen EU-Vorgaben. Es dürfte auch wichtige Erkenntnisse für zahlreiche andere Sektoren liefern.
Deutsche Bank: Angriffslustig
Die Aussicht auf sinkende Zinsen ist ohne Zweifel ein wesentlicher Faktor für die DAX-Rallye. Da wirkt es fast etwas befremdlich, dass ausgerechnet die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) gestern auf dem zweiten Platz im Index landete. Denn der größte Profiteur von schmaleren Zinsen ist das Geldhaus nicht unbedingt. Allerdings hoffen die Märkte darauf, dass eine allgemeine Erholung die Nachfrage nach Krediten antreibt und sich so auch bei den Banken positive Effekte einstellen werden.
Noch dazu gilt die Deutsche Bank als chronisch unterbewertet. Nun fassten die Bullen sich ein Herz und ließen die Kurse am Dienstag um 2,8 Prozent auf 16,73 Euro anschwellen. Damit ist das 52-Wochen-Hoch knapp über 17 Euro schon wieder in Sichtweite. Mut dürfte den Käufern machen, dass bei einer Korrektur Ende November keine charttechnischen Unterstützungen nach unten durchbrochen wurden. Der generelle Aufwärtstrend scheint sich daher zu bestätigen.
Schafft Infineon die Wende?
Von Kursrekorden könnte die Aktie von Infineon (DE0006231004) kaum weiter entfernt sein. Die anhaltende Schwäche im Chipsektor, abgesehen von Ausnahmen wie Nvidia, macht dem Konzern schwer zu schaffen. Aussichten auf Besserung sind noch eher rar gesät. Etwas Hoffnung machen aber einige Analysten, welche den Tiefpunkt bei Infineon als überstanden ansehen. Zumindest einige Anleger scheinen sich auf den Optimismus einzulassen und der Aktienkurs legte gestern um respektable 2,2 Prozent bis auf 31,80 Euro zu.
Auf Monatssicht notiert die Infineon-Aktie damit schon 7,1 Prozent höher. Die Erholung steht noch auf eher wackeligen Beinen. Immerhin konnte aber ein kleines Ausrufezeichen hinterlassen werden und mit einer dauerhaften Notierung nördlich von 33 Euro könnte ein technischer Ausbruch gelingen. Es bleibt also zu hoffen, dass die Bullen hier weiter am Ball bleiben. Ganz über den Berg sind sie bisher aber noch nicht.
Endspurt für Zalando?
Bei Zalando (DE000ZAL1111) sieht es nach Zugewinnen von 2,1 Prozent schon ein gutes Stück freundlicher aus. Die Aktie ließ die Linie bei 30 Euro hinter sich und erreichte dort neue Jahreshöchststände. Rückenwind gab es von ersten Daten zum Black Friday, die im Vergleich zum Vorjahr ein deutlich höheres Handelsvolumen offenbaren. Insbesondere im Online-Segment scheint die Nachfrage sich spürbar erholt zu haben. Was genau davon auf Zalando zurückzuführen ist, ist allerdings nicht überliefert.
Das Unternehmen stellt sich aber schon mal auf den Jahresendspurt ein und startete jüngst eine entsprechende Werbekampagne mit Modetipps für die Feiertage. An den Märkten scheint dieses Engagement begrüßt zu werden. Dazu kommt, dass die letzten Quartalszahlen über den Erwartungen lagen. Die Hinweise dafür, dass die Talsohle längst überschritten wurde, verdichten sich also.
Geht da noch was?
Im späten Handel kam am Dienstag vor allem die Frage auf, ob der DAX und die darin enthaltenen Gewinner vielleicht noch etwas weiter zulegen könnten. Eine pauschale Antwort darauf kann es leider nicht geben. Kurzfristig sind Korrekturen möglich und in den letzten Monaten folgten solche sogar recht zuverlässig auf neue Höchststände. Gleichwohl bleibt auch die Tatsache bestehen, dass der DAX langfristig bislang noch immer in Richtung Norden strebte. Selbst die größten Krisen konnten diesem allgemeinen Trend allenfalls eine kleine bis mittelschwere Dellen versetzen.
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04.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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