Wird die Deutsche Bank (wieder) enttäuschen?
Mit Sorge schaut die Börse auf die Veröffentlichung der Zahlen der Deutschen Bank
Die Börse wittert Schwäche bei der Deutschen Bank. Nachdem Cerberus ausgestiegen ist, hat die Aktie deutlich an Dynamik verloren und beginnt nun vor den Zahlen zu korrigieren.
Die Veröffentlichung der Zahlen für das 4. Quartal hat die Deutsche Bank (DE0005140008) für den 27. Januar vorgesehen. Beim letzten Mal enttäuschte der Vorstand die Börse und die Aktien tauchten tief ab nach Vorlage der Zahlen. Im Anschluss erholten sich die Papiere wieder und die Bullen versuchten das Topp vom 03. Juni 2021 zu knacken, als die Notierungen bis auf 12,56 Euro stiegen. Das war wiederum ein 3-Jahreshoch für die Aktie. Dieser Versuch scheiterte jedoch vor wenigen Tagen.
An der langfristigen Perspektive für die Deutsche Bank gibt es nichts zu mäkeln. Der Blick auf das letzte Quartal und vor allem auch auf das Geschäftsjahr 2022 wirft aber Fragen auf. An der Börse hat sich die Aktie zum einen deshalb erholt, da der Vorstand die vielen Baustellen geschlossen hat, aber zum anderen auch, weil man den Aktionären höhere Margen versprochen hat. Diese Story beginnt sich nun merklich abzunutzen.
Die Aktie braucht eine neue Story
Während die Wall Street Banken gerade ein Rekordjahr abschliessen, wird das Wachstum der Deutschen Bank voraussichtlich bescheiden ausfallen. Denn im Gegensatz zur amerikanischen Konkurrenz hat man alle chancenreichen Geschäftsfelder drastisch reduziert, ausgegliedert, verkauft oder geschlossen. Die Geschäftsfelder, die die Deutsche Bank in den 90er und 2000er Jahren gross gemacht hatten, sind in dieser Form nicht mehr vorhanden und bieten entsprechend auch keine Wachstumsimpulse.
Die Margen werden im Wesentlichen über die Kostendisziplin dargestellt. Daran ist auch nichts auszusetzen, aber es ist ein endlicher Prozess. Kostensenkungen führen zu einer Stabilisierung und Normalisierung, aber nie zu neuem Wachstum. Das spiegelt sich in den Umsatzerwartungen wider, die inzwischen für das neue Jahr von einem Umsatz ausgehen, der im besten Fall auf dem Niveau von 2021 liegen soll.
Damit kann die Deutsche Bank keinen Blumentopf an der Börse gewinnen. Die Aktien werden keine neuen 52-Wochenhochs setzen, wenn der Vorstand den Aktionären keine neue, attraktive Investmentstory bietet.
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20.01.2022 - Mikey Fritz
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