Airbus, Boeing – Die Luftfahrtbranche im Wandel
Wer passt sich besser und schneller an die veränderten Randbedingungen an
Die Luftfahrzeugbranche befindet sich im Wandel. Wie passen sich Airbus und Boeing der höheren Nachfrage nach sparsameren Jets an?
Airbus (NL0000235190) hat in der Corona-Pandemie Boeing (US0970231058) als weltgrößten Flugzeugbauer abgelöst und ist den US-Amerikanern sogar enteilt. Die steigende Nachfrage nach sparsameren Jets stellt für beide Unternehmen eine Chance dar. Airbus rechnet für die Jahre 2023 bis 2042 mit einem Bedarf an Verkehrsmaschinen von rund 40850 Maschinen. Bereits im letzten Jahr gab Airbus eine Schätzung für den Zeitraum ab, damals lagen die Zahlen allerdings noch 1360 Maschinen unter den aktuellen Zahlen. Airbus erhöhte die Prognose aufgrund der verstärkten Erneuerung von älteren Jets durch neue und sparsamere Modelle.
Damit erhöht Airbus erneut die Prognose für die nächsten beiden Jahrzehnte. In der Zeit der Corona-Pandemie wurde diese enorm gesenkt, da der Luftverkehr fast vollständig zum Erliegen kam und Airbus und Boeing kaum neue Maschinen auslieferten. In der nächsten Woche findet auch erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie wieder die weltgrößte Luftfahrtmesse Le Bourget in Paris statt. In Paris stellt die Branch dann die neuesten Entwicklungen und Produkte aus.
Die Messe Le Bourget die jedes zweites Jahr im Wechsel mit der Farnborough Air Show in London stattfindet stellt dies eine Möglichkeit dar neue Aufträge zu generieren. So wurden historisch die größten Aufträge immer im Rahmen von eine der beiden Messen verkündet.
Insgesamt geht Airbus bis 2042 sogar von einer Verdopplung der weltweiten Flugzeugflotten aus. Dennoch wären dann noch weniger Maschinen im Betrieb, als Airbus im Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie für das Jahr 2039 prognostiziert hatte. Denn Airbus geht in der neuen Annahme von einem Generationenwechsel aus, sodass die Fluggesellschaften vermehrt alte Maschinen ausmustern werden. Dabei werden von der Prognose nur Flugzeuge mit einer Mindestsitzplatzkapazität von 100 umfasst.
Die neuesten Generationen der Maschinen mit deutlich verringertem Spritverbrauch stellen aktuell nur etwa ein Viertel der gesamten Passagiermaschinen. Um also den CO2-Fußbabdruck des Flugzeugverkehrs zu verringern müsse in den nächsten Jahren 75 % der Maschinen ausgetauscht werden. Anders als Boeing baut Airbus neben dem Einsatz von nachhaltigen Kraftstoffen auch auf den Einsatz von neuen Technologien wie Wasserstoff. Wasserstoff hat dabei den Vorteil, dass er in verschieden Systemen eingesetzt werden könnte. Zum einen kann er ähnlich zu Kerosin als Treibstoff eingesetzt werden aber auch in Brennstoffzellen oder zur Produktion von nachhaltigen Kraftstoffen. Der erste Jet der Projektes ZeroE von Airbus, der vollständig mit Wasserstoffantrieb funktioniert, soll bereits im Jahr 2035 einsatzfähig sein.
Die Hauptkünden für die Maschinen der Zukunft dürften sich wieder in Asien und dem Pazifikraum befinden. Alleine 19 000 Maschine dürften bis 2034 in einem Land in diesem Gebiet ausgeliefert werden. Rund die Hälfte davon dürften Fluggesellschaften aus China abnehmen. Auf die Europäische Union sowie Staates des Ostblocks dürfte in den Jahren rund 7 000 Jets entfallen. Besonders interessant ist der Blick auf den mittleren Osten. Die dortigen Fluggesellschaften dürften zwar in etwa nur 3400 Jets abnehmen, dafür werden davon rund 50 % Großraumjets sein. Der Anteil ist hierbei deutlich höher als in jeder anderen Region.
Für die Aktie von Airbus ging es in der vergangenen Woche weiter leicht bergauf. Dabei kann Airbus im Jahr 2023 auf ein erfolgreiches Börsenjahr bislang zurückblicken. Auf Jahressicht konnte die Aktie insgesamt 34,3 % zulegen und notiert bei 130 € in der Nähe des ATH bei 138 €.
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19.06.2023 - Felix Eisenhauer
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