Steht eine Neubewertung für die Deutsche Bank bevor?
Das Ende des Nullzins ist absehbar
Was die Fed vor wenigen Tagen in Sachen Zinsen beschlossen hatte, war nicht ganz so dramatisch, wie es manch einer im Vorfeld noch befürchtet hatte. Dennoch ist spätestens jetzt klar, dass die Tage der Nullzinsen gezählt sind. Im Laufe des kommenden Jahres könnte es gleich drei Zinserhöhungen in der größten Volkswirtschaft des Planeten geben.
Die anhaltend hohe Inflation ließ den Währungshütern jenseits des Atlantik wohl keine andere Wahl. Profitieren könnte von der Entwicklung vor allem die Deutsche Bank (DE0005140008), deren Gewinne nun schon seit über einer Dekade durch Zinsen, die sich stellenweise im negativen Bereich bewegen, auf einem Minimum gehalten werden.
Zwar gab sich die EZB noch deutlich zurückhaltender und sprach bisher noch nicht von Zinserhöhungen im Jahr 2022. Manche Beobachter zweifeln aber schon jetzt daran, ob diese Haltung auch lange eingehalten werden kann. Das Narrativ der nur vorübergehend hohen Inflation scheint immer mehr zu bröckeln.
In Großbritannien ist die dortige Zentralbank schon mal einen Schritt weitergegangen und verkünderte am Donnerstag überraschend ein Anheben des Leitzins. Das dürfte das aktuell wohl deutlichste Signale dafür sein, dass die ultralockere Geldpolitik sich langsam, aber sicher ihrem Ende zuneigt. Die Anleger der Deutchen Bank dürften sich darüber kaum beschweren.
Ein guter Anfang
Noch ist es zu früh, um schon die Sektkorken knallen zu lassen und eine Rückkehr der Deutschen Bank zu alter Stärke zu propagieren. Zumindest am Donnerstag war aber zu sehen, dass es wieder vermehrt Optimismus bei den Aktionären zu sehen gibt. Die Deutsche Bank konnte sich jüngst um mehr als zwei Prozent steigern, seit Jahresbeginn blickt die Aktie des Geldhauses bereits auf einen Zuwachs von 25 Prozent. Das könnte tatsächlich der Beginn eines furiosen Comebacks sein, wenngleich das letzte Wort selbstredend noch nicht gesprochen ist und 2022 zweifellos wieder die eine oder andere Überraschung mit sich bringen wird.
17.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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