E.ON kämpft sich an die Spitze des DAX
Noch kein Grund für Euphorie
Grüne Vorzeichen hatten im gestrigen Handel absoluten Seltenheitswert. Im DAX gab es gerade einmal zwei Titel, welche überhaupt Kursgewinne vorweisen konnten, und selbst die hielten sich in engen Grenzen. So schaffte es E.ON mit einem Plus von nicht ganz einem Prozent, den Index letztlich anzuführen.
Dabei dürfte E.ON (DE000ENAG999) schwer davon profitieren, dass die Energiepreise sich weiterhin auf Rekordniveau bewegen und momentan wieder einmal die Angst vor einem europäischen Embargo gegen fossile Energieträger aus Russland umgeht. Aus welcher Richtung ein solches letzten Endes umgesetzt werden könnte, ist da auch gar nicht so wichtig.
Bereits im vergangenen Jahr bescherten steigende Energiepreise E.ON unverhoffte Erfolge bei den Bilanzen. Hält diese Entwicklung an, könnte auch 2022 mit einigen positiven Überraschungen daherkommen. Allerdings kann das Unternehmen sich unter dem Strich der schwer angeschlagenen Stimmung an den Märkten nicht vollständig entziehen.
Denn trotz einer nicht enden wollenden Rallye bei den Energiepreisen hat die Aktie des Konzerns seit Mitte Februar um rund 20 Prozent an Wert verloren und die Korrektur ist noch längst nicht zwingend an ihrem Ende angekommen. Auch wenn E.ON grundsätzlich von der gegenwärtigen Ausgangslage profitieren könnte, so bleiben doch auch viele Unsicherheiten und eben diese sind ein natürlicher Feind von Investoren. Letztere halten sich mit spontanen Euphorieausbrüchen deshalb momentan eher zurück.
Höhenangst bei den Bullen
Selbst an guten Tagen scheinen die Bullen sich momentan nicht an die Marke von 10 Euro heranzustrauen und so blieb es auch am Montag bei E.ON bei einem Schlusskurs in Höhe von 9,76 Euro. Allein aus psychologischen Gründen ist eine Rückkehr in die Zweistelligkeit die allererste Voraussetzung, um wieder einen Weg in einen möglichen Aufwärtskanal finden zu können. Solange Rezessionsängste und ein regelrechter Massenexodus von Anlegern das Geschehen an den Börsen bestimmten, dürften die Bullen es erst einmal schwerhaben.
10.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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