Edelmetall Marktbericht vom 29.01.2025: Gold als sicherer Hafen, Silber als Industriemetall, Platin und Palladium im Automarkt - Welche Edelmetalle 2025 die besten Chancen haben
Eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank könnte Edelmetalle attraktiver machen
Die Edelmetallmärkte haben sich in dieser Woche einheitlich schwach gezeigt. Gold notiert bei 2.762 US-Dollar und verzeichnet ein Minus von 0,32 %, Silber fällt um 0,57 % auf 30,39 US-Dollar, während Platin und Palladium mit -0,60 % bzw. -2,8 % noch deutlicher nachgeben. Diese Entwicklung ist eng mit den makroökonomischen Rahmenbedingungen und geopolitischen Faktoren verknüpft. Insbesondere Gold könnte laut Expertenmeinungen 2025 von Unsicherheiten profitieren, während Silber durch seine industrielle Bedeutung an Attraktivität gewinnt. Auch Platin und Palladium bleiben spannende Märkte, da sie stark von der Automobilindustrie abhängig sind.
Die Bank of Taiwan erwartet, dass der Goldpreis im Jahr 2025 weiter steigen könnte. Yang Tian-li, Leiter der Edelmetallabteilung, nennt geopolitische Unsicherheiten, eine mögliche wirtschaftliche Abschwächung in den USA und die verstärkte Nachfrage nach sicheren Häfen als zentrale Einflussfaktoren. Die geopolitische Lage unter einer zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump spielt dabei eine wesentliche Rolle. Sollte Trump neue Handelszölle einführen oder eine aggressive Dollar-Politik verfolgen, könnte dies die globalen Märkte verunsichern und Investoren verstärkt in Gold (TVC:GOLD) treiben. Auch die Zinspolitik in den USA könnte den Markt weiter beeinflussen. Steigende Zinsen belasten die US-Wirtschaft, was wiederum die Attraktivität von Gold als sichere Anlage stärkt.
Ein weiterer Aspekt ist die Nachfrage der Zentralbanken. Bereits im vergangenen Jahr kauften sie große Mengen Gold, um ihre Reserven zu diversifizieren und sich gegen wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern. Experten gehen davon aus, dass dieser Trend anhalten wird. Sollte die US-Regierung ihre wirtschaftspolitischen Pläne umsetzen, könnte dies Gold als Wertanlage weiter stärken. Damit bleibt das Edelmetall für 2025 ein bedeutender Faktor für Investoren, die Sicherheit und Stabilität suchen, wie taiwannews berichtet.
Silber: Vom sicheren Hafen zur industriellen Schlüsselrolle
Silber (TVC:SILVER) hat in den vergangenen Jahren eine starke Performance gezeigt und könnte auch 2025 weiterhin gefragt sein. Während es traditionell als sicherer Hafen galt, gewinnt es zunehmend an Bedeutung als Industriemetall. Besonders der weltweite Trend zur Elektrifizierung und der Ausbau nachhaltiger Energien treiben die Nachfrage. Silber wird für Solarzellen, Batterien und verschiedene Technologien in der Automobil- und Medizintechnik benötigt. Dadurch könnte sich das Metall langfristig von der Rolle als „kleiner Bruder“ des Goldes emanzipieren und als eigenständige Anlageklasse etablieren.
Allerdings könnten eine anhaltend hohe Inflation und eine mögliche Verzögerung von Zinssenkungen den Markt belasten. Dennoch bleibt Silber durch seine doppelte Funktion als Wertspeicher und Industriemetall gut aufgestellt. Investoren, die von diesem Potenzial profitieren möchten, haben verschiedene Anlagemöglichkeiten. Neben physischem Silber bieten Silberminenaktien eine indirekte Beteiligung. Eine attraktive Alternative ist ein börsengehandelter Fonds (ETF), der sowohl physisches Silber als auch Minenaktien umfasst. Experten sehen langfristig Potenzial, da Silber in zahlreichen Schlüsseltechnologien eine essenzielle Rolle spielt.
Platin und Palladium: Der Automobilmarkt als Taktgeber
Die Entwicklung des Automobilmarktes hat einen entscheidenden Einfluss auf die Nachfrage nach Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM). Während der Absatz von reinen Elektrofahrzeugen (BEVs) im vergangenen Jahr zurückging, konnten Hybridfahrzeuge starke Zuwächse verzeichnen. Da strengere CO₂-Emissionsvorgaben ab 2025 in Kraft treten, könnten Elektroautos weiter an Bedeutung gewinnen. Dies hat direkte Auswirkungen auf Palladium, das für Katalysatoren in Benzinfahrzeugen benötigt wird. Ein schwächeres Wachstum im BEV-Segment könnte dazu führen, dass der erwartete Rückgang der Palladiumnachfrage geringer ausfällt als prognostiziert.
Auch Platin bleibt unter Druck. Der rückläufige Marktanteil von Diesel-Pkw in Europa führt zu einer geringeren Nachfrage nach Platin-basierten Katalysatoren. Allerdings gibt es eine mögliche Stabilisierung, da Platin zunehmend als Ersatz für Palladium in Benzinkatalysatoren verwendet wird. Auch geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten könnten die Preisentwicklung der beiden Metalle beeinflussen. Ein zusätzlicher Faktor ist die Politik in den USA, die den Markt für Elektrofahrzeuge und damit indirekt den Bedarf an Katalysatoren prägen könnte. Investoren sollten die regulatorische Entwicklung genau beobachten, da sie für die Nachfrage nach Platin und Palladium entscheidend sein wird.
Technische Analyse Gold: Bullen bleiben am Drücker
Der Goldpreis zeigt im aktuellen Monat eine positive Entwicklung von 5,3 %. Die nächste wichtige Widerstandszone liegt bei 2.790 US-Dollar, während die mittelfristige Unterstützung bei 2.537 US-Dollar gesehen wird. Ein entscheidender Indikator für langfristige Trends, der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ist weiterhin steigend, was grundsätzlich als bullishes Signal gilt. Zudem bewegt sich der aktuelle Goldkurs über diesem Durchschnitt, was die positive Markteinschätzung weiter untermauert. Insgesamt bleibt das Marktumfeld für Gold optimistisch, und die Bullen haben derzeit die Kontrolle.
Technische Analyse Silber: Stabilisierung in Sicht
Silber verzeichnet in diesem Monat ein Plus von 5,2 %. Der nächste bedeutende Widerstandsbereich befindet sich bei 34,85 US-Dollar, während die Unterstützung bei 28,73 US-Dollar liegt. Der GD200 zeigt einen ansteigenden Trend, was grundsätzlich positiv für die langfristige Entwicklung ist. Allerdings bewegt sich der aktuelle Silberkurs nur knapp darüber, was auf eine eher neutrale bis leicht positive Tendenz hindeutet. Die aktuelle Marktlage lässt eine eher seitwärts gerichtete Entwicklung erwarten, wobei kurzfristige Schwankungen weiterhin möglich sind.
Technische Analyse Platin: Richtungsentscheidung steht bevor
Platin zeigt sich im aktuellen Monat mit einem Plus von 4,0 % stabil. Der mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei 1.054 US-Dollar, während die zentrale Unterstützungszone bei 902 US-Dollar verortet wird. Der 200-Tage-Durchschnitt steigt, was langfristig positiv zu bewerten ist. Dennoch notiert der aktuelle Platinpreis darunter, was eine gewisse Unsicherheit widerspiegelt. Die Entwicklung der nächsten Wochen wird entscheidend sein, ob der Kurs den GD200 nachhaltig überwinden kann oder ob sich die seitwärts gerichtete Tendenz weiter fortsetzt.
Technische Analyse Palladium: Schwierige Ausgangslage für Bullen
Palladium weist im aktuellen Monat eine positive Entwicklung von 5,9 % auf. Dennoch bleibt die langfristige Lage angespannt. Die nächste bedeutende Unterstützung liegt bei 897 US-Dollar, während der Widerstandsbereich bei 1.247 US-Dollar angesiedelt ist. Der GD200 befindet sich in einem fallenden Trend, was als negatives Signal für die langfristige Kursentwicklung gewertet wird. Zudem notiert Palladium unter diesem Durchschnitt, was die Schwäche des Marktes bestätigt. Die übergeordnete Trendlage bleibt somit ungünstig für Bullen, und der Markt benötigt deutliche Impulse, um eine nachhaltige Erholung einzuleiten.
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29.01.2025 - Andreas Opitz
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