Hohe Nachfrage nach Hensoldt
Bullen positionieren Hensoldt für einen Ausbruch
Rüstungsaktien stehen hoch im Kurs. Seit Jahren in den USA ein Dauerbrenner und vor dem Hintergrund der Allzeithochs bei Schlüsselunternehmen wie Rheinmetall beginnt nun auch wieder in Europa die 2. und 3. Reihe an der Börse durchzustarten. Hensoldt ist das jüngste Beispiel.
Hensoldt (DE000HAG0005) geht mit einer sehr starken Book-to-Bill-Ratio in das neue Jahr. Für das Gesamtjahr 2024 liegt die Prognose bei einer Ratio von 1,2, was so viel bedeutet, dass man 20 % mehr Aufträge bekommen hat, als man derzeit abarbeiten und abrechnen kann. Die Anleger spekulieren allerdings auf eine noch höhere Ratio von 1,3 bis 1,4. Genau solch ein Wachstum will die Börse sehen. Das Umsatzwachstum läuft typischerweise hinterher, wenn sich die Book-to-Bill-Ratio ausweitet. Entsprechend wird auch für das abgelaufene Geschäftsjahr nur ein Umsatzwachstum von 10 % auf etwa 2,3 Mrd. Euro erwartet.
Die Börse schaut auf das zukünftige Wachstum. Wir reden dann über 2025 bis 2030, denn der in Gang gesetzte Zyklus der Aufrüstung in Europa wird sich über einen sehr langen Zeitraum hinziehen. Also eher über eine Dekade als ein bis zwei Jahre, wo die Budgets für das Militär erhöht werden. Hinzu kommt, dass mit einer Ausweitung der Grösse des Militärs auch automatisch laufende Folgeaufträge kommen. Die Erstanschaffung ist in der Regel der kleinere Teil der Gesamtinvestitionen. Die Geräte werden im Schnitt über ein bis zwei Dekaden benutzt, was immer wiederkehrende Wartungen, Reparaturen und Aktualisierungen erfordern. Dieser fixe Posten wird Jahr für Jahr immer grösser, je mehr in den Ausbau des Militärs investiert wird.
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Bullen positionieren Hensoldt für einen Ausbruch
Profitabilität ist kurzfristig nachrangig. Das Unternehmen ist alles andere als hochprofitabel und schleppt zudem einen hohen Schuldenberg mit sich herum, während man gleichzeitig stark in den Ausbau der Kapazitäten investieren muss. Da hakt, weswegen eine Kapitalerhöhung zu den erhöhten Bewertungen keineswegs ausgeschlossen werden kann. Konkret: Zum 30. September 2024 kam Hensoldt lediglich auf ein Eigenkapital von 726 Mio. Euro. Und das bei einer Bilanzgrösse von 4,368 Mrd. Euro. Das passt vorne und hinten nicht, erfordert also eine Korrektur in Zukunft. Entweder man steigert die Profitabilität erheblich und verbessert damit die Eigenkapitalquote oder man greift vor und verkauft junge Aktien. Ich erwarte letzteres.
Die Begründung dafür liegt im Cashflow. Schaut man sich die jüngsten verfügbaren Zahlen an, so weist Hensoldt einen freien Cashflow von -814 Mio. Euro für die ersten neun Monate aus. Das ist eine Ausweitung des negativen freien Cashflows um 330 % im direkten Periodenvergleich. Die Abflüsse resultierten dabei in einem kleineren Umfang aus dem operativen Geschäft (-138 Mio. Euro) und im Wesentlichen aus den Investitionstätigkeiten (-676 Mio. Euro). Und das ist auch ganz normal und zu erwarten, denn Hensoldt kommt langfristig betrachtet schliesslich quasi aus einem Dornröschenschlaf und muss nun ad hoc die Kapazitäten erheblich erweitern, um die rapide steigende Nachfrage zu bedienen. Das Unternehmen hat in dieser Hinsicht auch keine Wahl: Liefert man nicht, dann wird es jemand anderes tun.
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01.02.2025 - Mikey Fritz
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