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Hensoldt wieder im Aufwind, Valneva und BioNTech im Crash-Modus und wieder blumige Fantasien bei Nel ASA

Harte Zeiten für die Anleger

NTG24 - Hensoldt wieder im Aufwind, Valneva und BioNTech im Crash-Modus und wieder blumige Fantasien bei Nel ASA

 

Die neue Woche startete am Montag mit viel Bewegung. Allerdings ging es in den meisten Fällen tief in Richtung Süden. Explodierende Preise für Öl und Gas schockten die Börsianer und machten sich weit über die üblichen Verdächtigen hinaus bemerkbar. Es gab nur wenige Titel, die bei der starken Nervosität grüne Vorzeichen hervorbringen konnten, dafür dann aber umso deutlicher.

Neuerlichen Aufschwung erlebte unter anderem Hensoldt (DE000HAG0005), wo die Kurse gleich um rund elf Prozent in die Höhe schossen. Einen konkreten Grund dafür gab es nicht. Allem Anschein nach haben die Aktionäre den großangelegten Verkauf von KKR mittlerweile aber verkraftet und blicken nun wieder in eine Zukunft, in der der Westen sehr wahrscheinlich massiv aufrüsten wird.

Auch wenn weiterhin noch keine konkreten Deals mit Hensoldt geschlossen wurden, so ist kaum vorstellbar, dass der Konzern von Investitionen in den Rüstungssektor nicht in der einen oder anderen Weise profitieren wird. Da es sich bisher allerdings nur um eine Erwartungshaltung der Anleger handelt, stehen die jüngsten Kursgewinne noch auf eher wackeligen Beinen.

 

Die Zeit rennt

 

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Werbebanner EMH PM TradeEbenfalls nichts neues gab es bei Valneva (FR0004056851) zu sehen, und das ist für die Anleger eine schlechte Nachricht. Bekanntlich stellte das Unternehmen in Aussicht, dass es bis Ende März eine Zulassung des eigenen Totimpfstoffs gegen Corona geben könnte. Bis dahin bleibt nun nicht mehr viel Zeit, nur noch etwas mehr als drei Wochen und das erste Quartal ist bereits abgeschlossen.

Mit jedem weiteren ereignislosen Tag nehmen die Zweifel zu, ob die Zulassung tatsächlich wie versprochen kommt oder ob nicht stattdessen doch wieder eine Verschiebung ansteht. Wie sehr Vertrauen und Interesse nachlassen, zeigten gestern Kursabschläge von 8,2 Prozent unmissverständlich. Es hilft auch nicht weiter, dass Corona an sich spätestens seit Kriegsausbruch in der Ukraine nur noch eine untergeordnete Rolle spielt und die ganz großen Hoffnungen auf ansehnliche Umsätze mit Impfstoffen längst der Vergangenheit angehören.

 

Auf dem absteigenden Ast

 

Der neue Fokus der Börsianer auf die Themen Energie und Rüstung setzt auch BioNTech (US09075V1026) schwer zu. Dort ging es am Montag ebenfalls rasant in die Tiefe. Nach Verlusten von etwas mehr als acht Prozent landete der Titel per Handelsschluss bei 115,45 Euro und erreichte damit ein neues 6-Monats-Tief. Es gibt in absehbarer Zeit auch nur sehr wenig, worauf die Anleger sich freuen könnten.

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Zwar steht noch eine Zulassung und Markteinführung für ein an Omikron angepasstes Corona-Vakzin aus. Dass jenes für einen großen Run auf die aktuell weitgehend leergefegten Impfzentren führen wird, daran glaubt aber so ziemlich niemand. Derweil zeigt sich, dass andere Projekte in der Pipeline der Mainzer nicht in der Lage sind, die hohen Kurse zu tragen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Boden noch immer nicht erreicht ist und selbst die 100-Euro-Marke kann für den Moment nicht als sicher gelten.

 

Nährboden für Nel ASA?

 

Sehr viel optimistischer blicken die Anleger in die Zukunft von Nel ASA (NO0010081235). Der Westen schmiedet derzeit Pläne, um sich mittelfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen aus Russland zu machen. Diskutiert wird auch bereits ein Lieferstopp von Öl und Gas aus dem kriegsführenden Land. Beschlossen ist zwar noch nichts, doch ein Ende der Lieferungen scheint schon fast nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Um die dadurch entstehende Lücke zu füllen, braucht es natürlich Alternativen. Hier haben viele Anleger Nel ASA und deren Expertise in Sachen Wasserstoff ins Auge gefasst. Kurzfristig wird das zwar wenig helfen. Allerdings spekulieren viele Marktakteure auf schnell steigende Investitionen in den Sektor in naher Zukunft. Voller Vorfreude ließ das die Aktie von Nel am Montag um über fünf Prozent in die Höhe schießen und damit einige der jüngsten Verluste wieder wettmachen. Wie schon zuvor bleibt das Papier aber riskant und Hoffnungen alleine sind noch keine Grundlage für eine längerfristige Rallye.

 

Es wird nicht langweilig

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistNoch immer kommt es quasi täglich zu dramatischen neuen Entwicklungen, von denen nicht alle unbedingt abzusehen sind. Dass die Ölpreise weiter ansteigen würden, damit war bereits zu rechnen. Die Explosion vom Wochenende und Spritpreise deutlich über 2 Euro schon am Montag dürften viele aber einigermaßen überrascht haben. Sollte es tatsächlich zu Lieferstopps kommen, könnte diese Lage sich weiter verschärfen. Gerüchteweise plaudern die USA aber schon mit Saudi-Arabien und anderen Ländern, um für eine höhere Förderung zu werben und damit für Entspannung zu sorgen. Derweil bleibt die Lage in der Ukraine unübersichtlich und insgesamt dürfte sich an der enormen Unsicherheit an den Börsen erst einmal wenig ändern. Da sind für den Moment unweigerlich starke Nerven gefragt.

 

08.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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