Spezialchemie mit neuen Chancen
Symrise überraschte mit starkem Wachstum - Givaudan blieb unter den Erwartungen
Die Chemie steht an der Börse derzeit alles andere als hoch im Kurs. Doch es gibt mit den Aktien von Givaudan und Symrise zwei positive Ausnahmen, die kürzlich ihre Zahlen für das 1. Quartal vorgelegt hatten.
Symrise (DE000SYM9999) liess diese Woche die Träume der Bären platzen. Das Unternehmen überraschte die Börse mit ausgesprochen starken Zahlen. Typischerweise ist das deutsche Spezialchemieunternehmen für Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich bekannt. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres konnte man den Umsatz jedoch um 15 % auf 1,1 Mrd. Euro steigern.
Das Umsatzwachstum kam gleich aus mehreren Quellen. Zum einen konnte man ein solides operatives Kerngeschäft vorlegen, das kaum Wünsche übrig liess. Obendrein machten sich die Akquisitionen des vergangenen Jahres positiv bemerkbar und letztlich spürte das international aufgestellte Unternehmen auch noch Rückenwind vom Devisenmarkt. Die Abwertung des Euro sorgte für ein Extra-Plus beim Umsatzwachstum.
Konkrete Zahlen zum Ergebnis gibt Symrise im 1. Quartal traditionell nicht heraus. Der Zwischenbericht fokussiert sich ausschliesslich auf die Umsatzseite. Immerhin bestätigte der Vorstand noch einmal, dass die EBITDA-Marge im Gesamtjahr weiterhin bei 21 % gesehen wird, was in etwa dem Vorjahresniveau entsprechen würde. Eine Gewinnwarnung, auf die die Bären gehofft hatten, war damit vom Tisch.
Symrise schlägt Givaudan im 1. Quartal
Der Zwischenbericht von Givaudan (CH0010645932) war dagegen bescheidener als von mir erwartet. Insgesamt konnte die Gruppe im Franken gerechnet ein Umsatzwachstum von 6,4 % im Jahresvergleich vorlegen. Dabei schwächelte der Bereich Fragrance & Beauty überraschend stark und konnte sich nur um 2,8 % verbessern. Der zweite, etwas grössere Bereich, Taste & Wellbeing konnte den Umsatz um 9,6 % verbessern, was eine befriedigende bis gute Zielgrösse ist.
Mehr war von Givaudan nicht zu hören, da der Konzern für das 1. und 3. Quartal nur Zwischenberichte herausgibt. Im Gegensatz zu vielen anderen, die dann zumindest Hinweise auf die Profitabilität geben, schwieg sich Givaudan zur Profitabilität aus. Was in einem Hochinflationsumfeld eine rote Flagge ist, denn ein Umsatzwachstum von nur 6,4 % bedeutet im Zweifel, dass die gestiegenen Kosten an den Beschaffungsmärkten und in der Logistik zulasten der Marge des Unternehmens gegangenen sind. Abschliessende Klarheit werden wir erst am 21. Juli erhalten, wenn der Halbjahresbericht vorgelegt wird.
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30.04.2022 - Mikey Fritz
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