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Short Squeeze bei KWS Saat

Kursexplosion bei KWS Saat - Maisgeschäft in Südamerika beruhigt die Gläubiger

NTG24 - Short Squeeze bei KWS Saat

 

Das kam überraschend. Nach Börsenschluss in Frankfurt und den USA kündigte KWS Saat am Montagabend den Ausstieg aus dem Maisgeschäft in Südamerika an. Die Peso Abwertung hat den Saatspezialisten durchgeschüttelt. Und: Auch das Geschäft in Nordamerika steht zur Disposition. 

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KWS Saat (DE0007074007) verkauft es als einen Erfolg. In Wahrheit ist es die Ankündigung des geordneten Rückzugs. Man hat am Montag nachbörslich den Verkauf des Maisgeschäfts in Südamerika an die argentinische GDM bekannt gegeben. Wie KWS ist auch GDM ein Saatspezialist, der weltweit in 15 Ländern mit insgesamt 1.800 Mitarbeitern präsent ist. Die Argentinier gründeten ihr Geschäft vor 40 Jahren, das heute etwa ein Viertel so gross wie das von KWS ist.

Konkret wird KWS einen Verkaufspreis im „mittleren“ dreistelligen Millionenbereich erhalten. Im Deal eingeschlossen sind die notwendigen Lizenzen, die Maisproduktion und der Vertrieb in Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Auch das Sorghumhirse-Geschäft wird mitverkauft. Das Maisgeschäft in Europa und Nordamerika ist nicht betroffen, aber KWS erwägt letzteres ebenfalls zu verkaufen. Die Bedeutung des Maisgeschäfts in Südamerika kann man auch an der Zahl der Mitarbeiter ablesen. KWS hat rund 5.000 Mitarbeiter weltweit, wovon rund 700 zu GDM wechseln werden, deren Mitarbeiterstamm dadurch um 39 % wachsen wird.

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Gläubiger setzen KWS Saat unter Druck

 

Das restliche Südamerikageschäft wollte GDM offensichtlich nicht. KWS bleibt auf dem Kontinent mit einem Rumpfgeschäft, das sich vor allem um Gemüse, Zuckerrüben und kontrasaisonale Zuchtprogramme dreht. Man wird in den Ländern Brasilien, Chile und Peru noch einen Fuss in der Tür behalten. Ob das auf Dauer Sinn macht, wird sich zeigen. Die viel wichtigere Frage ist jedoch: 

 

KWS Saat SE & Co. KGaA

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWarum gibt KWS das Maisgeschäft ab? Und hier wird es spannend, denn das Unternehmen verweist auf die Notwendigkeit, die Schuldenlast zu senken. KWS bekommt also offensichtlich Druck vonseiten der Gläubiger, insbesondere der Hausbanken. Hinzu kommen die gestiegenen Zinsen, die den Schuldendienst schnell signifikant verteuern. Wenn dann noch eine Schwäche im operativen Geschäft hinzukommt, können die vereinbarten Kreditbedingungen kippen und einen Verkauf erzwingen, um die Verschuldung zu senken. Das ist kein positives Signal, sondern zeigt, dass das Unternehmen auf dem geordneten Rückzug ist. In diesem Zusammenhang erinnere ich auch an die negativen Folgen der Peso Abwertung und an das tiefrote Finanzergebnis im 1. Fiskalhalbjahr.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

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27.03.2024 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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