Trotz großer Herausforderungen bescheinigt die Deutsche Bank der Commerzbank einen guten Ausblick
Ist die Kurswende jetzt in Sicht?
Mit Blick auf eine drohende Rezession in Deutschland, welche sich im kommenden Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts um ein Prozent bemerkbar machen könnte, warnte die Deutsche Bank kürzlich vor weiteren großen Verwerfungen an den Aktienmärkten. Zumindest für die eigene Konkurrenz gibt es aber einen positiven Ausblick.
So wurde die Empfehlung für die Commerzbank (DE000CBK1001) seitens der Deutschen Bank bei „Kaufen“ belassen und auch am Kursziel in Höhe von 11 Euro wurde nicht gerüttelt. Das ist ein recht ambitioniertes Kursziel, da der tatsächliche Kurs zuletzt nur bei etwas mehr als 6 Euro lag. Noch dazu werden im kommenden Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Probleme vermehrt Zahlungausfälle bei Krediten erwartet.
Dass der Ausblick letztlich dennoch positiv bleibt, ist vor allem auf die steigenden Zinsen zurückzuführen. Die dürften, zumindest nach Ansicht der Analysten, für solide Ergebnisse bei der Commerzbank sorgen. Der erste Zinsschritt in Europa seit über einem Jahrzehnt wird für den kommenden Donnerstag erwartet. Voraussichtlich wird es aber lediglich eine Erhöhung um 0,25 Prozent zu sehen geben.
Es ist auch längst nicht jeder so optimistisch wie die Deutsche Bank (DE0005140008) mit Blick auf die Effekte einer sich wandelnden Zinspolitik. RBC Capital etwa gibt lediglich eine Halteempfehlung für die Commerzbank heraus und entspricht damit eher dem Konsens unter den Börsenprofis. Mit einem Kursziel von nur 6 Euro wird das Aufwärtspotenzial auch schon als ausgefüllt betrachtet.
Das wird nicht einfach
Viel wird bei der Commerzbank künftig davon abhängen, wie sich Konjunktur und Zinsen tatsächlich entwickeln werden. Momentan lässt sich darüber nur mutmaßen und so bleibt die Aktie des Frankfurter Geldhauses ein heißes Eisen. Eine Trendwende ist zwar prinzipiell möglich, derzeit aber in keinerlei Weise zwingend abzusehen. Es könnte auch gut und gerne in die andere Richtung gehen, sollte es weitere schlechte Neuigkeiten zu hören geben.
19.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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